Bottrop/Essen/Münster. Immer mehr Gemeinden sagen Veranstaltungen und Gottesdienste ab. Damit wollen sie Kranke und ältere Menschen vor dem Coronavirus schützen.

Katholische, evangelische und altkatholische Gemeinden sagen immer mehr Gottesdienste ab. Damit wollen sie dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ein Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die altkatholischen Gemeinden in Deutschland feiern ab sofort keine öffentlichen Gottesdienste mehr. Das beschloss die Synodalvertretung am Freitagabend in Bonn, dem Sitz des katholischen Bistums der Altkatholiken in Deutschland, berichtet Pfarrer Reinhard Potts von der altkatholischen Gemeinde https://www.waz.de/staedte/bottrop/bottroper-gemeinde-will-kreuzkampkapelle-renovieren-id227513895.html.

Zur Begründung verweist die Synodalvertretung auf die besondere Lage der altkatholischen Gemeinden. Die Gottesdienste „finden oft in eher kleinen Räumen statt, und die Menschen kommen aus einem relativ großen Gebiet zusammen, was bedeutet, dass im Falle einer Ansteckung das Infektionsgeschehen nicht ein lokales bleibt. Außerdem hat sich die Synodalvertretung an den Maßnahmen ander Kirchen orientiert.“

Ruhrbischof: Keine Firmungen, keine Erstkommunion

Bischof Overbeck hat alle Firmungen im Ruhrbistum abgesagt und empfiehlt den Pfarreien auch die Verschiebung der Erstkommunionfeiern und die Absage großer Gottesdienste. Pfarreien sollten auf Gottesdienste verzichten, bei denen mit einer größeren Teilnehmerzahl zu rechnen ist oder mit vielen Besuchern aus den Corona-Risikogruppen.

„Alles tun, um Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden“

Aktuell müsse das oberste Ziel sein „alles zu tun, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen“, so Overbeck. Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung zu reduzieren und so ältere und bereits anderweitig erkrankte Menschen zu schützen, hat das Bistum Essen alle Firmungen abgesagt. Dies gelte mindestens bis zum 30. Juni.

Zudem empfiehlt das Bistum seinen Kirchengemeinden, auch die nach Ostern anstehenden Erstkommunionsfeiern mindestens bis zum 30. Juni zu verschieben. Ergänzend zu den Vorgaben der örtlichen Behörden sollten Pfarreien zudem alle Gottesdienste absagen, bei denen mit einer größeren Teilnehmerzahl zu rechnen ist oder mit vielen Besuchern aus der Risikogruppe der älteren oder vorerkrankten Personen.

Damit ging das das Bistum Essen zunächst deutlich weiter als der Bischof von Münster Das Bistum Münster legte aber am Abend nach. „Alle Gottesdienste und Veranstaltungen“ seien abzusagen. Und das schon am Sonntag, soweit noch möglich.

Keine öffentlichen Gottesdienste mehr in der Klosterkirche

Die Redemptoristen im Jugendkloster Kirchhellen feiern ab sofort keine öffentlichen Gottesdienste mehr in der Klosterkirche. Der Raum sei zu eng, um von einander Abstand zu halten. Auch die Vorabendmessen in der Kapelle des St. Antonius-Hospitals fallen ab sofort aus. Damit will der Orden Kinder, Kranke und ältere Menschen schützen.

Absagen auch an der Pauluskirche

Auch die evangelische Gemeinde in Kirchhellen lässt ab sofort Gottesdienste und Treffen wie die Proben des Kinderchors ausfallen. Das geplante Konzert am 22. März wurde verschoben auf einen noch ungenannten Termin.

Der Bottroper Propst Jürgen Cleve teilt mit, dass aufgrund der aktuellen Lage rund um das Corona-Virus die Gottesdienste im Marienhospital ab sofort entfallen.

„Unser Bischof hat uns gebeten, nur die zwingend notwendigen Gottesdienste zu feiern und keine Situationen zu schaffen, die der Verbreitung des Corona-Virus förderlich ist“, heißt es in einem aktuellen Schreiben. Ebenso habe das Marienhospital die kluge Entscheidung getroffen, die Anzahl der Besucher strikt zu begrenzen. Dort gilt: Die Besuche sind bis auf Weiteres pro Patient bzw. Patientin und pro Tag jeweils auf einen Besucher bzw. eine Besucherin zu beschränken.

Sonntagsmesse in der Kapelle des Marienhospitals entfällt ab 15. März

Daraus ergebe sich zwingen die Entscheidung, dass ab Sonntag,15. März, bis auf Weiteres die Sonntagsmesse in der Kapelle des Marienhospitals entfällt.

Für die Spendung der Krankenkommunion im Haus sollen sich Interessierte an die Krankenhausseelsorge wenden. Diese Entscheidung diene dem Wohl der Patienten und auch aller, die in der Pflege und im medizinischen Dienst arbeiten.