Bottrop. In Bottrop dementierte das Heinrich-Heine-Gymnasiums Falschmeldungen. Die Willy-Brandt-Gesamtschule informiert die Eltern per E-Mails.

Schon Stunden bevor Ministerpräsident Armin Laschet wegen der Verbreitung des Coronavirus die Verlängerung und Vorziehung der Osterferien auf die kommende Woche ankündigte, kursierten schon Meldungen in Bottrop, dass die Schulen in der Stadt am Montag geschlossen sind. Das sind sie aber nicht. Ab Montag ruht der Unterricht. Eltern können ihre Kinder aber noch bis einschließlich Dienstag zur Schule schicken, teilt das Landesschulministerium mit.

„Dass die Schulen ab Montag zu sind, sind Fake-Nachrichten“, hatte Tobias Mattheis, Leiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums, Lehrern und Schüler an seiner Schule, daher schon früh erklärt. Denn die Schulen stellen am Montag und Dienstag während der üblichen Unterrichtszeit noch eine Betreuung sicher. Auf die darauf folgende Schulschließung hat sich das Heine-Gymnasium ebenso wie zum Beispiel die Willy-Brandt-Gesamtschule aber bereits vorbereitet.

Heine-Gymnasium richtet online eine Lernplattform ein

Schulleiter Markus Reuter stellt an der Willy-Brandt-Gesamtschule die Kommunikation mit Eltern und Schülern sicher.
Schulleiter Markus Reuter stellt an der Willy-Brandt-Gesamtschule die Kommunikation mit Eltern und Schülern sicher. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

„Wir arbeiten mit der Lernplattform Moodle und auch mit der hpi-cloud. Wir sind ja ohnehin dabei, uns digitaler aufzustellen“, erklärt Mattheis. Die Lernplattform diene vor allem dazu, den Schülern der Sekundarstufe 1 Materialien zu Lernen an die Hand zu geben. Kollegen, die sich damit am besten auskennen, schreiben zurzeit Anleitungen, damit die Schüler und ihre Eltern mit der Lernplattform umzugehen wissen. Für die Schüler der Sekundarstufe II bereite das Kollegium Möglichkeiten vor, mit deren Hilfe sich Schüler und Lehrer online austauschen können.

Die Lehrer der Willy-Brandt-Gesamtschule geben ihren Schülern Unterrichtsmaterialien und Schulbücher mit nach Hause. „Wir haben noch keine Schulplattform, auf die alle zugreifen können“, sagt Schulleiter Markus Reuter. Eltern und Schüler werden über die Internetseite der Gesamtschule über die Entwicklung im Umgang mit dem Coronavirus informiert. „Wir nutzen auch einen E-Mail-Verteiler und informieren auch über die Schulpflegschaft. Das hat sich bewährt, zuletzt zum Beispiel bei dem schweren Sturm“, erklärt Reuter. Auch das Heinrich-Heine-Gymnasiums hält auf seiner Internetseite eine Reihe von Informationen zum Coronavirus bereit. Eltern und Schüler finden auf der Seite Auskünfte des Robert-Koch-Institutes, der Bezirksregierung Münster und der Stadt.

Das Gymnasium verstärkte seine vorbeugenden Hygiene-Maßnahmen

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Bisher seien die vorbeugenden Hygiene-Maßnahmen in der Schule verstärkt worden. In allen Klassenzimmern und Kursräumen des Gymnasiums befinden sich ohnehin Waschbecken. „Wir sorgen dafür, dass immer genügend Seife und Einweghandtücher vorhanden sind“, erklärt der Schulleiter. Auch die Heine-Lehrer haben ihren Schülern erklärt, dass Händewaschen eine wichtige Maßnahme zur Verhütung einer Infektion mit dem Coronavirus sei.

Tobias Mattheis, Schulleiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums, bereitet die Schüler aufs Arbeiten  mit Lernplattformen vor.
Tobias Mattheis, Schulleiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums, bereitet die Schüler aufs Arbeiten mit Lernplattformen vor. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Bisher gibt es an unserer Schule keine Infektion, und es sind auch noch keine Schüler und Lehrer mit infizierten Personen in Kontakt gekommen. Das kann sich aber täglich ändern“, sagte Tobias Mattheis. Über den Umgang mit dem Coronavirus hat die Schulleitung auch auf der Internetseite des Heinrich-Heine-Gymnasiums eine Reihe von Informationshinweisen veröffentlicht. Darunter finden sich Informationen des Robert-Koch-Institutes, der Bezirksregierung Münster und auch der Stadt.

Abiturienten sind noch gut drei Wochen da

Am Heinrich-Heine-Gymnasium bereiten sich zurzeit 90 Schülerinnen und Schüler auf das Abitur vor. An der Willy-Brandt-Gesamtschule sind es 89. Die angehenden Abiturienten sind jetzt noch gut drei Wochen in der Schule. „Der 3. April ist der letzte Tag“, sagte Mattheis. Zurzeit bereiten sich die Schüler in den Kursen auf die Abiturprüfungen vor. „Wir bieten ihnen dazu auch Intensivtage an“, erklärt Mattheis. „Ich gehe davon aus, dass das Abitur erst einmal nicht gefährdet ist“, sagte der Schulleiter. Diese Hoffnung hat auch Gesamtschulleiter Reuter. „Anders sieht es aus, falls die Corona-Krise sich verschärfen sollte“, meint Heine-Leiter Mattheis allerdings.

Aus Musikkonzerten und Theaterprojekten wird jetzt wohl nichts

Dass die Corona-Krise über den reinen Unterricht hinaus große Auswirkungen auf das Schulleben an der Willy-Brandt-Schule wie anderen Schulen hat, darüber macht sich Schulleiter Reuter seine Gedanken. So hätten sich seine Schüler über Wochen und Monate auf Theateraufführungen oder Musikprojekte vorbereitet. „Das wird nun alles nichts werden. Dabei steckt so viel Arbeit und Engagement darin“, bedauert der Leiter der Willy-Brandt-Gesamtschule.

Auch Heine-Chef Mattheis sieht das so und macht sich auch Gedanken über die Betreuung der jüngeren Schulkinder. Eine Reihe von Lehrerinnen und Lehrern in seinem Kollegium hätten wie viele Eltern ja auch jünger Kinder. Mattheis: „Oma und Opa, die sonst so oft helfen, fallen als Betreuer jetzt ja aus.“