Am Bottroper Heinrich-Heine-Gymnasium ging es um ein brisantes Thema - Mobbing. Die Schüler lernten, dass man dem vorbeugen kann - und muss.
Mobbing unter Schülern ist ein Problem. Alarmierende Zahlen belegen: Mindestens jedes zehnte Kind ist im Laufe seiner Schulzeit von Mobbing betroffen, beinahe jedes achte Kind übt selbst aktives Mobbing aus. Am Heinrich-Heine-Gymnasium sind Schüler jedoch gegen Mobbing aktiv. Bei einem Präventivtag erarbeiten Schüler der 7. Jahrgangsstufe gemeinsam mit dem Spotlight-Theater gegen Mobbing Strategien gegen den systematischen Psychoterror.
Von Mobbing spricht man, wenn ein einzelner Schüler über einen längeren Zeitraum systematisch fertiggemacht wird. Dies fängt oft mit Hänseleien an und führt über permanente Erniedrigungen zur Ausgrenzung und vollkommenen Isolierung. Die Auswirkungen für die Gemobbten sind verheerend: sie reichen von Angstzuständen und psychosomatischen Erkrankungen über einen starken Leistungsabfall und Gefährdung der Versetzung bis hin zu Schulwechsel oder gar Schulabbruch. Einigen scheint Selbstmord der einzige Ausweg.
Schüler kommen als Experten gegen Mobbing ins Spiel
Bei dem Projekttag mit dem Theater gegen Mobbing erarbeiteten die Schüler wirksame Methoden, um Mobbingkonflikte zu verhindern oder vorhandene Mobbingkonflikte zu lösen. Das Spotlight-Theater gegen Mobbing“ bietet neben den Schulprojekttagen, Fortbildungsreihen für Lehrer ein umfangreiches Angebot, um vor Ort selber gegen Mobbing aktiv werden zu können. Es ist somit eine Ergänzung zu gewaltpräventiven Maßnahmen wie etwa Streitschlichter-AGs, Sozialtrainings oder Klassenpaten.
Der Präventivtag begann mit einem etwa 35-minütigen Theaterstück. Das Team des Spotlight-Theaters zeigte dabei die verschiedenen Facetten eines Mobbingprozesses auf. Am Ende sind Regie und Schauspieler ratlos, wie die Situation zu lösen ist. An dieser Stelle kamen die Schüler als Experten gegen Mobbing mit ins Spiel.
Mobbing ist keine einfache Streiterei auf Augenhöhe
Außerdem erklärten Teamer den Schülern, was eigentlich Mobbing genau ist und was sie dagegen tun können. Das konnten die Schüler auch ganz praktisch ausprobieren und schließlich auf der Bühne zeigen, wie sie mögliche Klassenkonflikte lösen würden.
Sie lernten so, dass Mobben keine Streiterei auf Augenhöhe und kein einfaches Lästern ist und dass derjenige, der darüber schweigt, Mobbing duldet. Hilfeholen sei eben kein Petzen, erfuhren die Schulkinder. Sie lernten, dass jeder etwas gegen Mobbing tun kann und muss.
Starke Partner entwickelten das Projekt
Das Projekt „Stark im MiteinanderN“ wurde vom Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe, dem Arbeitskreis Soziale Bildung und Beratung e. V., der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster und der Westfälischen Provinzial-Versicherung entwickelt.
Neben dem „Magic Circle“, dem „Fair Mobil“ und „Cool at School“ wurde unter Federführung des Arbeitskreises Soziale Bildung der Baustein „Spotlight - Theater gegen Mobbing“ konzipiert, der mit theaterpädagogischen Methoden das Thema Mobbing unter Schülern bearbeitet.
Detaillierte Informationen zu allen Bausteinen bietet der Internetauftritt www.miteinandern.de