Bottrop. Anwohner der Aegidistraße ärgern sich über den Dauerstau. Seit Anfang Februar ist es besonders schlimm. Die Anwohner haben auch einen Verdacht.

Bärbel Linka ist verärgert. Wenn die Bottroperin aus dem Fenster zur Straße schaut, blickt sie morgens und am späten Nachmittag auf einen Stau. Seit 2002 wohnt sie an der Aegidistraße unweit zur Horster Straße. Über den normalen Berufsverkehr an der viel befahrenen Straße in Bottrop hat sie sich mit den Jahren gewöhnt. Doch seit Anfang Februar habe sich die Situation „gravierend verändert“.

Werktag für Werktag rollt zu den Stoßzeiten eine Blechlawine an ihrem Haus vorbei. Wenn der Verkehr überhaupt rollt. Denn die meiste Zeit würde Stillstand herrschen, so Bärbel Linka. „Autos, Busse, Lkw“, zählt sie auf. Hin und wieder fahren Baustellenfahrzeuge vorbei. Transporter, die kurz auf der Straße halten, um ein Paket auszuliefern, sind da noch nicht mitgezählt.

Rückstaus bis zur Hüskensheide und zur Horster Straße

Morgens machen sich die Pendler auf den Weg zur Arbeit und fahren in Richtung Horster Straße, um links stadtauswärts oder rechts stadteinwärts abzubiegen. Bei einer roten Ampel an der Straßenkreuzung bildet sich ein Rückstau bis zur Hüskensheide und manchmal sogar bis zur Scharnhölzstraße - im Feierabendverkehr dasselbe Bild. Nur dann fahren die Autofahrer in die entgegengesetzte Richtung.

Bärbel Linka hat beobachtet, dass dann Rückstaus bis auf die Kreuzung zur Horster Straße entstehen. An ein offenes Fenster sei zu den genannten Tageszeiten bei den Abgasen nicht zu denken. Die hohe Verkehrsbelastung hat sie mit vielen Bildern auf ihrem Smartphone dokumentiert.

Autofahrer suchen Schleichwege über die Nebenstraßen

Unterstützung erhält sie von Nachbarn, die ihre Beobachtungen bestätigen. Mitunter sei es kaum möglich aus den Hofeinfahrten auf die Aegidistraße zu kommen. Wie an der Perlenkette gezogen, quälen sich die Fahrzeuge langsam vorwärts. „Das kann doch kein Dauerzustand sein“, meint Bärbel Linka.

Einige Autofahrer teilen offenbar ihre Meinung und haben das Problem selbst in die Hand genommen. Um die Wartezeit zu verkürzen, wird nach Schleichwegen gesucht. Wie Nachbarn gegenüber unserer Redaktion berichten, nehmen sie eine Abkürzung über die Blankenstraße, um über weitere Nebenstraßen wie Viktoriastraße, In der Boverheide und Am Schoolkamp an ihre Ziele zu kommen.

Vollsperrung der Straße Im Gewerbepark

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Den Grund für den zunehmenden Verkehr der letzten Wochen kann sich Bärbel Linka nicht erklären. Sie vermutet, dass die vielen Baustellen dafür verantwortlich sein könnten. Angefangen mit der Baustelle an der Straße „Im Gewerbepark“, die vollgesperrt ist. Eine Umleitung ist großräumig ausgeschildert. Hinzu kommt eine weitere Baustelle, die zurzeit den fließenden Verkehr ausbremst. Es geht um die Behelfsampel auf der Horster Straße in Höhe des früheren Sportplatzes und dem heutigen Neubaugebiet Rhenania.