Bottrop. Wichtige Ampeln sind nicht barrierefrei, klagt Bottrops Behindertenbeirat. Und wenn doch, funktionieren die Hilfsfunktionen oft nicht.
Der Behindertenbeirat des Stadtrates fordert, an allen Ampeln im Stadtgebiet zu überprüfen, ob diese behindertengerecht ausgestattet und auch funktionsfähig sind. SPD-Ratsherr Peter Nowroth beklagte sich darüber, dass auch die behindertengerecht ausgerüsteten Ampeln oft nicht mehr richtig arbeiten. Nowroth ist stellvertretender Vorsitzender des Behindertenbeirates. Er wies darauf hin, dass etliche Ampeln Mängel aufweisen, etwa an der Heimannstraße oder in der Innenstadt. „Vor allem die alten Ampeln müssten dringend kontrolliert werden“, sagte der Ratsherr.
Anlass für seinen Aufruf bot das Versäumnis des NRW-Straßenbaubetriebes die neue Kreuzungsampel an der Kirchhellener Straße/Am Limberg behindertengerecht auszurüsten. Die Behörde hatte an der Monate lang ausgefallenen Ampel nur das Steuerungsgerät ausgetauscht und die Lichtzeichen auf LED-Technik umrüsten lassen. „So etwas sollte eigentlich doch selbstverständlich sein“, kommentierte Baudezernent Klaus Müller dieses Versäumnis. Der Beigeordnete kündigte Gespräche mit Vertretern der Behörde und gegebenenfalls auch mit dem Verkehrsministerium an. Zuvor hatten ihm Vertreter des Blindenvereins eine Unterschriftenliste überreicht, mit der 140 Bürger auf dem Eigen die behindertengerechte Umrüstung der Limberg-Ampel verlangen.
Die Ampel in der Nähe von St. Pius war auch vorher nicht barrierefrei
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Die bisherigen Forderungen nach einer Umrüstung der Ampel auf Blindentechnik hatte der Landesbetrieb allerdings bereits eine Absage erteilt. Dies sei kurzfristig nicht möglich, hieß es. „Jeder, der die Stadt kennt, weiß doch, dass diese Ampel behindertengerecht sein muss“, sagte auch ÖDP-Ratsfrau Marianne Dominas. Das Versäumnis der Bochumer Behörde sei daher sehr ärgerlich. „Erst dauert das so lange, die Ampel zu reparieren, und dann ist das nicht einmal Standard“, kritisierte sie. Allerdings war die Ampel in Höhe der Kirche St. Pius auch vorher nicht behindertengerecht ausgerüstet.
Marianne Dominas, die für die ÖDP dem Behindertenbeirat angehört, riet den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, generell zu klären, dass eine behindertengerechte Ausrüstung an neuen Ampeln Standard sein müsse. „Sonst haben wir bei der nächsten Ampel wieder dasselbe Theater“, befürchtet sie.