Bottrop/Duisburg. Aus Anlass ihres 80. Geburtstages zeigt die Cubus Kunsthalle Duisburg eine Werkschau der Bottroper Künstlerin. Am Sonntag wird sie eröffnet.

Mit einer „Werkschau 1980 bis 2020“ würdigt die Duisburger Cubus Kunsthalle im Kantpark das Werk der Bottroper Künstlerin Brigitte Wiegmann. Sie feiert im März ihren 80. Geburtstag. Zu sehen sind Werke auf Papier. Sie kreisen um einen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit: das Bauhaus und besonders die Wechselwirkung von Musik und bildender Kunst.

Für Brigitte Wiegmann steht für das Bauhaus vor allem ein Name: Wassily Kandinsky (1866 - 1944). In dessen Schriften stieß sie auf die Analogie von Musik und Kunst. Die Grundidee seiner abstrakten Werke ist das „Hören von Farben bzw. das Sehen von Klängen“. Auch Brigitte Wiegmann übersetzt Farbklänge in Klangfarben.

Brigitte Wiegmann erhielt 1999 den Bottroper Kulturpreis

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1999 erhielt die Malerin den Bottroper Kulturpreis. Seit den 80-er Jahren beschäftigt sie sich mit der Wechselbeziehung von bildender Kunst und Musik. Neben Komponisten wie Johann Sebastian Bach oder Georg Friedrich Händel, Bela Bartòk oder Igor Strawinsky waren es vor allem die Klangschöpfungen von György Ligeti, John Cage und Karl Heinz Stockhausen, die als Inspirationsquelle für ihr künstlerisches Schaffen dienten. Zum 100. Geburtstag von John Cage steuerte sie eine Bilderserie für eine Ausstellung in Halberstadt bei; ihren Stockhausen-Zyklus zeigte sie in dessen Heimatstadt Kürten 2017 aus Anlass seines zehnten Todestages.

Das Ergebnis der Beschäftigung mit den Werken dieser Komponisten, die auf intensiven Hörerlebnissen und theoretischer Auseinandersetzung beruht, sind mehrere Zyklen von Tusche- und Graphitzeichnungen, die zwischen 1992 und 1997 entstanden und mit ihren Titeln in die Sprache der Musik, des Akustischen und des Rhythmischen führen.

Direktorin der Ludwig-Galerie übernimmt die Einführung in die Ausstellung

Die Beziehung zwischen bildender Kunst, vor allem Malerei, und Musik besitzt besonders in der abstrakten Kunst eine bis in den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückreichende Tradition. Darüber hinaus hat die freie spontane Malweise von Brigitte Wiegmann auch ihre Wurzeln in der informellen Malerei der 50er Jahre.

Die Ausstellung wird eröffnet am Sonntag, 9. Februar, um 14.30 Uhr. Cubus-Direktorin Claudia Schaefer übernimmt die Begrüßung, die Einführung macht Christine Vogt, Direktorin der Ludwig-Galerie im Schloss Oberhausen. Außerdem sprechen Duisburgs Kulturdezernent Thomas Krützberg und Bottrops Bürgermeister Klaus Strehl.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 18. März jeweils mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Die Kunsthalle an der Friedrich-Wilhelm-Straße 64 ist vom Duisburger Hauptbahnhof aus fußläufig erreichbar.