Bottrop. Die Bottroper fragen: Wo kann ich frühstücken, wo kann ich essen oder Kaffee trinken - bald wohl auch im Café Del Sol oder in der Bavaria Alm.

Brabus-Geschäftsführer Constantin Buschmann macht sich für die Ansiedlung der Restaurants Café Del Sol und Bavaria Alm auf dem Gelände des früheren Hotels Sackers stark. Buschmann sprach von einer „exzellenten Nutzung“ der Fläche an der Kirchhellener Straße. Die Ansiedlung der beiden Gastronomiebetriebe werde der Stadt insgesamt und vor allem den beiden Stadtteilen Eigen und Fuhlenbrock gut tun, ist der Unternehmer überzeugt. Das Sackers-Gelände ist in Besitz der Geschwister Buschmann. Sie planen jedoch, das Grundstück an die Betreiber der Gastronomiebetriebe zu verkaufen.

Der Bottroper wies darauf hin, dass er auf dem Eigen gewohnt habe und nun im Fuhlenbrock lebe und daher sehr ortskundig sei. Von Anwohnern und Bekannten wisse er, das diese auf solche gastronomischen Angebote förmlich warteten. „Viele fragen sich doch, wo kann ich essen gehen, wo kann ich frühstücken, wo kann ich einen Kaffee trinken“, meinte der Unternehmer. Die beiden geplanten Gastronomiebetriebe seien eine Antwort darauf. „Das ist die ideale Lösung für diesen Standort“, sagte Constantin Buschmann.

Viele Kunden kennen die Restaurants aus anderen Ruhrgebietsstädten

Brabus-Geschäftsführer Constantin Buschmann - hier auf der Messe Boot in Düsseldorf - setzt sich für die Ansiedlung der beiden Restaurants.
Brabus-Geschäftsführer Constantin Buschmann - hier auf der Messe Boot in Düsseldorf - setzt sich für die Ansiedlung der beiden Restaurants. © Matthias Düngelhoff | Matthias Düngelhoff

So stehen auf der Karte des Café Del Sol zum Frühstück Brötchen und Croissants mit Marmelade, Käse italienischer Salami, Putenbrust und vielem mehr als Belag. Ab der Mittagspause servieren die Mitarbeiter bis in den Abend hinein zum Beispiel Salate, Pasta, Burger, Schnitzel, oder Wraps. In der Bavaria Alm stehen Speisen aus dem Alpenraum auf der Karte, die von Almaufstrich und Griebenschmalz bis zu Leberkäse und Gulasch Tiroler Art reichen. Etliche Bottroper werden die Restaurants ohnehin schon in anderen Ruhrgebietsstädten wie Bochum, Herne, Gelsenkirchen oder Mülheim kennengelernt haben.

Die meisten Ratsvertreter finden das Vorhaben gut. „Wir sehen das als Bereicherung für Bottrop und den Stadtteil an“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz im Ratsausschuss für Stadtplanung und Umwelt. Wichtig sei aber, dass dafür gesorgt wird, dass die Lärmbelastung für die Anwohner in der Nähe nicht zunehme. „Da bin ich mir aber sicher, dass uns das gelingen wird“, betonte er. „Wir finden das Projekt sehr interessant und können uns vorstellen, dass es für Bottrop ein Gewinn wird. Wir wären ganz froh, wenn es auch tatsächlich verwirklicht werden könnte“, sagte auch CDU-Ratsherr Bernd Hohaus. Auch FDP und ÖDP signalisierten Zustimmung. So wies ÖDP-Vertreter Markus Stamm darauf hin: „Es gibt ein sehr großes Interesse der Menschen an solchen gastronomischen Betrieben“.

Restaurant-Kette Gastro & Soul legt Wert auf grüne Umgebung

Bedenken kommen von Grünen, Linkspartei und DKP. Ihre Vertreter merken an, dass die Fläche zu einem wichtigen Frischluftgebiet für die Stadt gehöre. Außerdem meinte Grünen-Ratsfrau Sigrid Lange: „Wir bezweifeln sehr, dass es nicht zu einer Lärmzunahme kommen wird“. So sehen die Pläne für die Restaurants viele Sitze im Freien und Parkplätze vor. Bürgermeister Klaus Strehl (SPD) wies jedoch darauf hin, dass die aktuellen Restaurantpläne die schonendsten für das Gelände seien. Ursprünglich war die Fläche ja zur Umsiedlung des Brabus-Autohauses vorgesehen. „Da war der Flächenverbrauch weitaus größer als jetzt“, sagte Strehl. Auch im Vergleich zu den zwischenzeitlichen Plänen für ein Hotel und ein Restaurant des verstorbenen Brabus-Gründers Bodo Buschmann sei die nun geplante Bebauung deutlich kleiner und luftiger angelegt.

Errichten will die beiden Restaurants die Firma Gastro & Soul. Manager Rainer Enste gab an, dass das Unternehmen bisher in seinen 40 Restaurants um die 1900 Mitarbeiter beschäftige. Geplant sei zuerst das Café Del Sol zu bauen und in einem zweiten Schritt die Bavaria Alm. „Wir benötigen beide Objekte“, erklärte der Firmenvertreter. Vorgesehen seien um die 90 neue Arbeitsplätze, der Großteil in Vollzeit. „Wir zahlen natürlich Tariflöhne“, sagte er auf Nachfrage von Linke-Vertreter Sven Hermens. Der Manager erklärte, dass das ehemalige Sackers-Gelände gut geeignet für die beiden Restaurants sei. „Wir verkaufen nicht nur Kaffee und andere leckere Dinge, sondern auch Urlaub und Freizeit. Das können wir nur in grüner Umgebung machen“, betonte Rainer Enste. Daher hoffe er zum Beispiel auch, dass der geplante schnelle Radweg von Oberhausen über Bottrop nach Kirchhellen Wirklichkeit werde.

Kolonialvilla und alpenländische Alm

Die Cafés Del Sol werden als einstöckige Gebäude mit viel Holz im amerikanischen Kolonialstil gebaut und werden von überdachten und beheizbaren Veranden und Terassen umlaufen. Die Cafés bieten innen 200 Gästen Platz und außen weiteren 180 Kunden außen. Jede Filiale hat dasselbe Angebot an Speisen und Getränken.

Auch bei ihren Bavaria Almen greift die Restaurant-Kett Gastro & Soul auf das Café-Del-Sol-Konzept zurück und setzt auf einen Mix aus Wirtshaus, Restaurant und Biergarten.