Bottrop. Die Caritas baut das Haus St. Teresa aus. Ein erster Anbau steht schon. Schwierig ist der Umbau der älteren Teile, denn sie bleiben bewohnt.

„Herzlich Willkommen!“ – dieser freundliche Schriftzug grüßt immer noch von der Wand des Wohnbereichs St. Joseph im Seniorenzentrum St. Teresa. Allerdings grüßt er derzeit allenfalls noch die Bauarbeiter, die in diesem Trakt des Hauses das Kommando übernommen haben – und schon nahezu alle anderen Wände herausgerissen und den Gebäudeteil entkernt haben. Bis 2022 baut die Caritas eines der größten Seniorenheime der Stadt um. Eine Herausforderung für Planer, Mitarbeiter und vor allem auch Bewohner.

So soll der Eingangsbereich mit der Cafeteria künftig aussehen.
So soll der Eingangsbereich mit der Cafeteria künftig aussehen. © funkegrafik nrw | Denise Ohms

Rund 15 Millionen Euro investiert die Caritas an der Görkenstraße, und einiges wird jetzt schon sichtbar. Denn zum Aus- und Umbau gehört auch eine neuer Gebäudetrakt. Die bisherige Cafeteria und der Empfangsbereich wurden in einem ersten Schritt abgerissen, an der Stelle steht schon ein Rohbau, der künftige Gebäudeteil C. Im Erdgeschoss findet wieder die Cafeteria Platz, dazu Empfang, Verwaltungs- und Büroräume plus ein kleiner Laden und ein Friseursalon.

Zwei Wohnbereiche mit insgesamt 23 Zimmern im Neubau

Schwester Oberin Carmen Vellar, Andreas Trynogga und Einrichtungsleiterin Barbara Klaus im Gemeinschaftsraum des neuen Wohnbereichs im neuen Anbau.
Schwester Oberin Carmen Vellar, Andreas Trynogga und Einrichtungsleiterin Barbara Klaus im Gemeinschaftsraum des neuen Wohnbereichs im neuen Anbau. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Darüber ist Platz für zwei neue Wohnbereiche. 23 Zimmer sind hier geplant und in ihren Grundrissen schon deutlich erkennbar – inklusive der Bäder. Dazu kommen große Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume mit Loggien, so dass die Bewohner auch die frische Luft genießen können. In dem Zusammenhang haben die Architekten ein weiteres Highlight vorgesehen: Auf den Anbau kommt eine große Dachterrasse.

Während der Neubau schon als Rohbau gut sichtbar in die Höhe ragt, spielen sich die wesentlich komplizierteren Arbeiten in den beiden ältereren Gebäudetrakten ab. Denn auch hier muss die Caritas umbauen, um den gesetzlichen Vorgaben zur Einzelzimmerquote zu genügen. Insgesamt sind es vier Gebäudeflügel, die aufwändig umgebaut werden, während das Haus bewohnt bleibt. Am Ende wird es 132 Einzel- und 28 Doppelzimmer haben, vorher wohnte nur rund die Hälfte Bewohner allein.

Einzelne Gebäudeflügel werden immer komplett leergezogen

Wie das in der Praxis aussieht, lässt sich schon in einem Teil des Hauses erkennen. Ein Flügel ist komplett leergezogen, ihn haben die Arbeiter bereits entkernt. „Hier laufen jetzt schon die Wiederaufbauarbeiten“, sagt Christian Benin, Architekt und Projektleiter bei der Caritas. Zusätzlich eingezogene Trockenbauwände und Türen trennen den Baustellenbereich vom bewohnten Teil. „Doch es ist für alle Beteiligten eine Herausforderung“, gibt Caritasdirektor Andreas Trynogga zu.

Projektleiter Christian Benien (r.) und Alexander Hohler stellen die Pläne auf der Baustelle vor.
Projektleiter Christian Benien (r.) und Alexander Hohler stellen die Pläne auf der Baustelle vor. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Aber wir haben wirklich Glück, dass die Mitarbeiter und die Bewohnerinnen und Bewohner so gut mitmachen“, freut sich Barbara Klaus, Leiterin des Hauses. Immerhin wird innen an einigen Stellen schon sichtbar, worauf sich die Bewohner freuen dürfen – etwa im Musterzimmer. Dort ist der neue, helle Boden in Holzoptik eingezogen worden, dazu haben alle Zimmer künftig ein eigenes modernisiertes Bad und helle Möbel – als Ersatz für die dunkle Eichenoptik aus den 1980er-Jahren. Aber auch ein Großteil der bisherigen Möbel findet weiter Verwendung. Die Osteuropahilfe von Elisabeth Alemany kann sie noch gut gebrauchen.

132 Altenwohnungen im Quartier

Auch die Haustechnik werde in dem Zuge entsprechend modernisiert, erläutert Alexander Hohler, der zuständige Fachbereichsleiter beim Caritasverband. Am Ende, so hoffen alle Verantwortlichen, steht hier am Köllnischen Wald wieder ein modernes, zeitgemäßes Haus, das zudem den Bewohnern des Quartiers als Anlaufstelle dient. Schließlich gehören der Caritas an der Görkenstraße auch noch 132 Altenwohnungen. Für deren Bewohner bietet das Haus einen Mittagstisch an.

Auch Abrissarbeiten stehen noch an

Die Caritas plant auch den Abriss eines Gebäudes im Quartier. Die so genannte ehemalige Klausur wird abgerissen. Sie wird nicht mehr benötigt und das Gebäude verdeckt die Sicht auf das dahinter gelegene Seniorenzentrum. Das aber soll sich ja nach dem Willen der Planer zum Quartier hin öffnen.

Der Caritasverband Bottrop hatte im Vorfeld einen Architektenwettbewerb organisiert, unterstützt vom Bistum Münster. Das Bottroper Büro Strelzig & Klump setzte sich mit seinen Plänen durch.

Aktuell ist das Haus in der Bauphase nicht vollbelegt, 163 Plätze bietet die Caritas derzeit an, die würden zwischenzeitlich aber noch einmal weiter reduziert, so Barbara Klaus, bis am Ende wieder 186 Plätze zur Verfügung stehen.