Bottrop. . Ab 2018 müssen neue gesetzliche Vorgaben umgesetzt sein. Die Caritas baut deshalb St. Teresa komplett um. Auch andere Betreiber müssen reagieren.
Nur noch jedes fünfte Zimmer im Altenheim darf ein Doppelzimmer sein. Diese gesetzliche Regelung muss bis Mitte 2018 erfüllt sein. dann endet die Übergangsfrist und die Altenheimbetreiber müssen die Einzelzimmerquote von 80 Prozent erfüllen. In manchen Fällen tun sie das schon heute, in anderen sind größere Umbauarbeiten nötig.
So etwa beim Seniorenzentrum St. Teresa der Caritas. Der Verband baut das Haus im Fuhlenbrock komplett um. Kernstück der Arbeiten: Es entsteht ein neuer Trakt, in dem rund 60 Zimmer Platz finden. Außerdem werden die anderen Wohntrakte auf den Stand der Zeit gebracht. Denn bisher gibt es in dem Haus an der Görkenstraße 54 Doppelzimmer und 78 Einzelzimmer. Am Ende werden in dem Gebäude wie bisher 186 Menschen wohnen können, meint Barbara Klaus, die stellvertretende Fachbereichsleitung für Senioren und Pflege bei der Caritas. Die Kosten für das Projekt schätze man auf rund zehn Millionen Euro, sagt Caritasdirektor Andreas Trynogga.
Der Eingangsbereich wird komplett neu gestaltet. Dazu wird der aktuelle bestehende, eingeschossige Anbau abgerissen und neu aufgebaut. „Wir wollen des gesamte Haus zum Quartier hin öffnen“, erklärt Architekt Michael Klump die Entwurfsidee. Schließlich stehe das Haus St. Teresa nicht für sich allein, denn rundherum bietet der Caritasverband 132 Seniorenwohnungen an. Dieser Quartiersgedanke soll nun stärker betont werden. Dafür wird der Vorplatz des Hause autofrei gestaltet. Aktuell wird der Bereich noch als Parkplatz genutzt. Die Cafeteria tritt dann transparenter auf und wirkt stärker nach außen.
Das Bottroper Architekturbüro Strelzig und Klump hatte sich mit seinem Entwurf in einem Wettbewerb durchgesetzt. Aktuell steht der Verband in Abstimmungen mit Stadt und Landschaftsverband. Für 2017 haben die Verantwortlichen den Baubeginn angepeilt, Klump veranschlagt eine Bauzeit von drei Jahren.
Zunächst werde der Neubau fertiggestellt, erklärt Barbara Klaus. Dann könnten Bewohner aus anderen Gebäudeteilen umziehen und die Renovierungsarbeiten in diesen Bereichen beginnen. Am Ende ändere sich die Aufteilung des Hauses: Bisher leben die Bewohner in Gruppen mit 21 bis 23 anderen zusammen, später sollen in einem Wohnbereich nur noch zwölf bis 16 Bewohner leben.
Die neuen Vorschriften hatte auch Karl Reckmann als Begründung für seine Neubaupläne an der Sterkrader Straße angeführt. Doch wie sind die anderen großen Anbieter aufgestellt? Die Diakonie meldet keine Probleme, sowohl das Hans-Dringenberg-Haus in Welheim als auch das Käthe-Braus-Heim erfüllten die Quote bereits, sagt Sprecher Michael Horst.
Awo will im Fuhlenbrock erweitern
Bei der Awo erfüllt das verhältnismäßig neue Haus „Schattige Buche“ ebenfalls die Vorgaben, wie Heimleiter Hartmut Skrok sagt. Ohne größeren Aufwand seien sie auch im Ernst-Löchelt-Zentrum an der Bügelstraße umzusetzen, indem aus Doppelzimmern Einzelzimmern gemacht würden, sagt der dortige Leiter, Peter Schmidt. Im Awo-Haus im Fuhlenbrock fehlen dagegen noch Einzelzimmer, um die Quote zu erfüllen. Die Awo ist Träger des Hauses an der Herderstraße, Besitzer ist jedoch die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Bottrop. Mit der liefen aktuell Gespräche über einen Anbau oder eine zusätzliche Etage, sagt Dedor Nassowitz.