Bottrop. Die Ausstellung „Der junge Josef Albers“ im Quadrat ist vorbei. Jetzt sind im Museum wieder die Klassiker zu sehen. Anbau soll 2021 fertig werden.

Kaum ist die Ausstellung „Der junge Josef Albers“ beendet, ziehen wieder alte Bekannte in die Museumsräume im Stadtgarten ein. Denn: „Ganz ohne Albers geht eigentlich nie“, sagt Kuratorin Ulrike Growe. Auch wenn in gut zwei Wochen die Fotoausstellung „4100 Duisburg - Das letzte Jahrhundert“ mit Werken von Laurenz Berges beginnt: Viele, vor allem auswärtige Besucher, wären enttäuscht, wenn im Josef-Albers-Museum dann kein Albers zu sehen wäre, so die stellvertretende Museumsleiterin.

Kuratorin Ulrike Growe vor einer Arbeit von Pia Fries im Kabinett der Modernen Galerie des Museums Quadrat.
Kuratorin Ulrike Growe vor einer Arbeit von Pia Fries im Kabinett der Modernen Galerie des Museums Quadrat. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

So hängen in der Modernen Galerie nun wieder Werke des berühmten Bottropers, darunter einige seiner „Variants“, die das Haus vor einiger Zweit erwerben konnte. „Rechenbilder“, sagt Ulrike Growe, denn Albers habe die Farbmengen mathematisch genau berechnet. Jede Farbe sei im gleich großen Anteil vertreten, „auch wenn es dem Betrachter selbst auf den zweiten Blick manchmal nicht so vorkommt.“

Aber es gibt auch ein Wiedersehen mit den großen Quadraten, den „Homages“, die längere Zeit im Depot ruhten und als Klassiker nun wieder gezeigt werden. Denn auch wenn die vergangene Ausstellung Albers ins Zentrum stellte: Die Arbeiten der späteren Jahre nach der Emigration in die USA, aber auch der Zeit in Mexiko, die Albers zu den „Adobes“ anregte, waren dann nicht zu sehen.

Wieder da: einige Highlights der Sammlung

So zeigt die neue Hängung wieder einige Höhepunkte dieser inzwischen umfangreichsten Albers-Sammlung außerhalb der USA. Und wer sich dazu noch im Untergeschoss umsieht, entdeckt im Kabinett Bilder von Jerry Zeniuk, Günter Fruhtrunk oder Pia Fries, die stellvertretend für die Ankaufspolitik des Hauses in den vergangenen Jahrzehnten stehen. Die setzt sich immer wieder auch mit zeitgenössischen Künstlerpositionen auseinander - immer auch mit dem Blick auf Josef Albers. Dass diese Geschichte noch längst nicht zu Ende erzählt ist, das sind sich Ulrike Growe und Museumschef Heinz Liesbrock sicher. Zuletzt haben zwei wichtige Ausstellungen, in der Villa Hügel und die jüngste Schau in Bottrop, gezeigt: Je weiter man forscht, desto mehr Neues entdeckt man.

So wird auch nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus des Museums das Haus mit einer großen Albers-Schau eröffnet, die zugleich den Abschluss der Ära von Heinz Liesbrock als Museumsdirektor in Bottrop markieren wird. „Es wird gewissermaßen der zweite Teil der Villa-Hügel-Ausstellung sein, mit vielen Werken unterschiedlichster Leihgeber“, so Liesbrock.

Erweiterungsbau wird Ende 2021 fertig sein

Ende 2021 werde der Erweiterungsbau wohl fertig sein. Die Arbeiten gingen jetzt zügig voran, alles sei aktuell im Zeitplan, sagt Heinz Liesbrock. Bevor das erweiterte Haus mit Albers seine Feuertaufe erfährt, muss sich alles „setzen“. Funktion der Klimaanlage, Abzug aller Feuchtigkeit aus den Wänden: Das sind nur einige der Voraussetzungen für einwandfreien Museums- und Ausstellungsbetrieb.

Josef-Albers-Ausstellung in der Villa Hügel Essen: Ulrike Growe und Heinz Liesbrock (v.r.) mit Susanne Henle (Kulturstiftung Ruhr) und Ursula Gather (Vors. Kuratorium der Krupp-Stiftung).
Josef-Albers-Ausstellung in der Villa Hügel Essen: Ulrike Growe und Heinz Liesbrock (v.r.) mit Susanne Henle (Kulturstiftung Ruhr) und Ursula Gather (Vors. Kuratorium der Krupp-Stiftung). © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND


Zuvor muss allerdings die Mehrkostenlücke für die Erweiterung des Museums von rund drei Millionen Euro geschlossen werden. Da gebe es belastbare Zusagen der bisherigen Geldgeber, die in Kürze bekanntgegeben werden können, sagt der Museumsleiter.

Und dann wird auch die Suche nach einem neuen Museumsdirektor seitens der Stadt beginnen. Aber: Die Meinung von Heinz Liesbrock wird dabei durchaus auch gefragt sein. Das jedenfalls bestätigte der amtierende Chef.

3000 kamen zur Ausstellung

Die Ausstellung „Der junge Josef Albers - Aufbruch die Moderne“ im Museum Quadrat sahen 3000 Besucherinnen und Besucher. Gut bis sehr gut besucht waren vor allem die Führungen.

Die von Ulrike Growe kuratierte Schau, die sich erstmals umfassend mit Albers und der Zeit vor dessen Eintritt ins Bauhaus auseinandersetzte, stieß auch überregional in den Medien auf große Resonanz.

Die nächste Ausstellung im Josef-Albers-Museum Quadrat widmet sich am dem 9. Februar der Arbeit des Fotografen Laurenz Berges. www.quadrat-bottrop.de