Bottrop. Am Marienhospital Bottrop hat es im vergangenen Jahr einen Geburtenrekord gegeben. Bei den Baby-Namen gibt es auch Überraschungen.
Geburtshilfe-Chefarzt Dr. Hans-Christian Kolberg hatte es bereits im Herbst vorausgesagt: In 2019 gab es in Bottrop so viele Geburten wie nie zuvor, nämlich nach seinen Angaben 1260. „Rekord seit Bestehen des Marienhospitals“, bemerkt Kolberg dazu. Wie all die Babys heißen, das wird im Standesamt vermerkt. Und dort hat man uns auch verraten, was 2019 die beliebtesten Vornamen waren.
Kurze Namen sind bei den Bottropern gefragt
Gefragt sind bei den Bottropern weiterhin kurze, prägnante erste Vornamen: Emma führt bei den Mädchen die Liste an und Milan bei den Jungs. Wobei die „Emma“ (13 Anmeldungen) durchaus eine alte Bekannte bei den Standesbeamten ist, wenn auch nicht unbedingt auf Rang eins. Der „Milan“ (14 Anmeldungen) aber „hat uns auch überrascht“, erzählt Standesbeamter Lennart Leipski.
Nicht wenige Eltern geben ihren Kindern ja auch mehr als einen Vornamen. „Wir hatten 325 Geburten mit zwei Vornamen, 13 mit drei Vornamen und eine sogar mit mehr als drei“, berichtet Leipski – bei einer Anzahl von insgesamt 1269 beim Standesamt gemeldeten Kindern. Die Rangliste der zweiten Vornamen führt Sophie an, bei den Jungen ist es Alexander.
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Drei Namen, die die Standesbeamten für Neugeborene eingetragen haben, waren nach Auskunft von Lennart Leipski besonders ungewöhnlich: Goku zum Beispiel wird nun ein Junge gerufen. „Der Name stammt aus der Pokemon-Serie, hat der Vater gesagt“, erzählt Leipski. Das wurde per Internet recherchiert, bestätigt – und dann auch eingetragen. „Wenn es den gewünschten Namen irgendwo auf der Welt gibt, müssen wir ihn auch akzeptieren.“ Heutzutage müsse ein Name übrigens nicht mehr eindeutig männlich oder weiblich sein. „Aber wir raten den Menschen dazu, dem Kind zumindest einen eindeutigen Zweitnamen zu geben“, so der Standesbeamte.
Namensgutachten von der Uni Leipzig
Ebenfalls außergewöhnlich ist der Jungenname Met Brayan, der 2019 von Eltern angemeldet wurde. „Und dann hatten wir noch den Fall, dass wir eine Bescheinigung von der Universität Leipzig bekommen haben.“ Dort gibt es eine Namenberatungsstelle. Die Experten dort verfassen für Eltern entsprechende Gutachten, falls es Schwierigkeiten gibt, Behörden vom Namen ihres Kindes zu überzeugen. In diesem Fall war es der Name Eyven für einen Jungen, der die Bottroper Standesbeamten zunächst zweifeln ließ, weil sie ihn nirgendwo bestätigt finden konnten. Von der Uni Leipzig aber gab es die Bescheinigung: Ja, diesen Namen gibt es. Also wurde er vom Amt auch akzeptiert. „Komplett abgelehnt haben wir im vergangenen Jahr dann gar keinen Namenswunsch“, so Leipski.
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Die meisten Familien, nämlich 60 Prozent, die zur Entbindung nach Bottrop ins Marienhospital gekommen sind, stammen auch aus Bottrop. Das berichtet Dr. Hans-Christian Kolberg. Eine dieser Bottroper Familien hat im Sommer 2019 Drillinge bekommen – die heißen Feyza, Alparslan und Alperen. Es war die einzige Drillingsgeburt im vergangenen Jahr am MHB, Zwillinge hingegen gab es 25 mal. Die Kaiserschnittrate lag bei 30,63 Prozent.
In Bottrop geboren und gemeldet
Die amtliche Anmeldung eines Neugeborenen sollte möglichst schnell nach der Geburt erfolgen, heißt es bei der Stadtverwaltung: „Die Geburt eines Kindes muss innerhalb einer Woche beim Standesamt der Gemeinde angemeldet werden, wo das Kind geboren wurde.“ Ist also der Junge, das Mädchen in Bottrop geboren, ist auch das hiesige Standesamt zuständig.
Vor 2019 war das Jahr 2017 das mit den meisten Geburten im Marienhospital Bottrop, 1220 wurden damals gezählt. 2018 gab es gut 1200 Entbindungen.