Bottrop. . Standesamt listet auf, wie Eltern ihre Kinder nennen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1220 Geburten eingetragen.
Kurze, prägnante Namen stehen bei Eltern weiterhin hoch im Kurs: Im Jahr 2017 lautete der beliebteste erste Vorname bei Jungen Felix, 13 Nennungen hat das Standesamt hier gezählt. Mädchen wurden besonders gerne Lina oder Mia gerufen (je elf Anmeldungen). Zählt man die Hannas und Hannahs zuammen, kommen diese sogar auf 19.
Vorname „Euro“ abgelehnt
Doch es gab auch Namenswünsche, die konnten die Mitarbeiter des Standesamtes nicht erfüllen. So wollte eine Mutter, dass ihr Mädchen „Euro“ heißt, berichtet Bürgerbüro-Leiter Jürgen Terstegen. „Dieses haben wir abgelehnt und das Kind hat einen anderen Vornamen erhalten.“
Auch interessant
Zur Zulässigkeit von Vornamen gebe es zwar keine gesetzlichen Regelungen. Jedoch habe sich in Deutschland ein gewisses Richterrecht herausgebildet, so Terstegen. Nicht jeder Begriff könne einfach als Vorname genommen werden. So dürfe dieser dem Kind nicht schaden, es nicht der Lächerlichkeit aussetzen oder Anlass für Verunglimpfung geben. Es gibt aber auch andere Gründe für eine Ablehnung, „z.B. wenn der Vorname nicht erkennbar ist oder ein Produkt bzw. Ortsname wäre“. Rat holen können Eltern sich bei der Vornamensberatung der Uni Leipzig, die mit der Gesellschaft für Namenskunde zusammenarbeitet.
Übrigens wurden für mehr als 300 Kinder auch zweite Vornamen angemeldet, hier führen Sophie und Maximilian die Rangliste an.
Neugeborene aus Nachbarstädten
Insgesamt, berichtet Jürgen Terstegen, wurden beim Bottroper Standesamt im vergangenen Jahr 1220 Geburten eingetragen; 2016 waren es noch 1001. Allerdings wohnen nicht alle dieser Familien auch in Bottrop; vielmehr sind in der Statistik alle Neugeborenen erfasst, die hier in der Stadt zur Welt gekommen sind. Und damit zum Beispiel auch Familien, die zur Entbindung aus den Nachbarstädten ins Marienhospital kommen. So hatte Chefarzt Dr. Hans-Christian Kolberg schon darauf hingewiesen, dass sich im Geburtenrekord von 2017 die Schließung der Geburtshilfe in Gladbeck spiegele.
Auch in den Bottroper Standesamt-Statistiken über Sterbefälle und Eheschließungen sind alle Beurkunden erfasst, nicht nur die, die Bottroper betreffen. „In den Zahlen ist beispielsweise auch der Sterbefall eines Gladbeckers enthalten, der im Marienhospital Bottrop gestorben ist“, verdeutlicht Jürgen Terstegen.
Insgesamt wurden 2017 beim Standesamt 1584 Sterbefälle eingetragen; knapp dreißig weniger waren es im Vorjahr.