Bottrop. In Bottrop war ein Gefahrguttank vom Lkw gerutscht. Während der Bergungsarbeiten musste die A 42 gesperrt werden, auch andere Straßen waren dicht
Ein von einem Lkw gerutschter Gefahrgutbehälter hat Feuerwehr und Polizei am Freitag in Atem gehalten. Der Unfall ereignete sich auf der Essener Straße in Höhe der A 42. Das machte die Bergungsarbeiten zusätzlich kompliziert, denn währenddessen musste auch die Autobahn gesperrt werden. Zudem lief zunächst auch Flüssigkeit aus dem Tank aus.
Rund 3500 Liter Methoxylpropanol befanden sich in dem Tank. Der Stoff ist brennbar, entsprechend vorsichtig mussten die Einsatzkräfte vorgehen. „Wir haben vor Ort einen dreifachen Löschangriff vorbereitet“, erläuterte Feuerwehrsprecher Christoph Riße. Das heißt, die Feuerwehr hat sowohl Wasser, als auch Pulver und Schaum parat gehabt, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Es bestand keine Explosionsgefahr, sagt die Bottroper Feuerwehr
Außerdem waren die Einsatzkräfte mit Messgeräten ausgestattet, die die Schadstoffkonzentration prüfen und im Falle einer Gefahr sofort gewarnt hätten. „Es bestand allerdings keine Explosionsgefahr“, so Riße.
Die auslaufende Flüssigkeit konnten die Retter auffangen und es gelang ihnen auch, mit Hilfe des Fahrers, der bei dem Unfall nicht verletzt wurde, den Tank wieder abzudichten. „Der Stoff trat im Bereich des Domdeckels aus und mit der Hilfe ist es uns eigentlich recht schnell gelungen, den Austritt zu stoppen“, so Riße.
Feuerwehr Essen war kurzzeitig vor Ort
Das hatte zur Folge, dass die Feuerwehr Essen, die zwischenzeitlich mit ihrem Rüstzug, zu dem auch ein schwerer Bergungskran gehört, zur Unfallstelle gekommen war, wieder abrücken konnte. Stattdessen übernahm ein privates Unternehmen die Bergung.
Denn dadurch, dass keine Flüssigkeit mehr austrat, hatte sich eine sogenannte statische Lage entwickelt. Heißt: Es bestand keine akute Gefahr mehr. Und damit konnte das private Unternehmen übernehmen, die Feuerwehr darf dann zur Bergung nicht mehr aktiv werden. „Das wäre ein unlauterer Wettbewerb gegenüber der Firma“, erläutert Riße.
Bei der Bergung trat erneut Flüssigkeit aus dem Tank aus
Die eigentliche Bergung ging dann – nach Sperrung der A 42 – routiniert vonstatten. Mithilfe eines schweren Abschleppwagens und einem Kran, der den Tank stabilisierte, richteten die Helfer den Tank zunächst auf. Dafür wiederum ging die Feuerwehr wieder in Position, um vorbereitet zu sein, falls es dabei zu einem Zwischenfall kommen sollte. Entsprechend geschützt durch spezielle Anzüge gingen die Männer wieder in Position, um im Notfall mit Wasser, Schaum und Pulver eingreifen zu können.
Tatsächlich wurde es auch kurzzeitig noch einmal aufregend, denn nach dem Aufrichten trat erneut Flüssigkeit aus dem Tank aus. Relativ zügig stellte sich dann aber heraus, dass es sich lediglich um Reste handelte, die in einem Füllrohr standen. Die Feuerwehr konnte die Flüssigkeit kontrolliert abfließen lassen und die Bergung konnte weiter gehen. Mittels des Krans wurde der Tank auf einen Tieflader gehoben und abtransportiert.
Bahn sperrte den Bottroper Hauptbahnhof
Gegen 9.20 Uhr wurden die Einsatzkräfte alarmiert, gegen 13 Uhr war der Einsatz beendet und auch die Straßen wurden wieder freigegeben. Infolge der Sperrungen an dieser neuralgischen Stelle an einer der Hauptein- und ausfallstraßen der Stadt bildeten sich in Bottrop und auch auf dem Essener Stadtgebiet teils lange Staus. Auch wer mit der Bahn unterwegs war hatte Pech. Gegen 10 Uhr sperrte die Bahn aufgrund des Unfalls auch den Hauptbahnhof, bis gegen 13 Uhr fuhr dort kein Zug.
Polizei ermittelt zur Unfallursache
Warum der Gefahrguttank vom Lkw gerutscht ist, ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden, wie es zu dem Unfall kommen konnte, so Polizeisprecher Michael Franz.
Die Feuerwehr war mit rund 40 Kräften vor Ort. Die Ortswehren Altstadt und Vonderort stellten währenddessen den Grundschutz sicher, sprich sie standen parat, hätte es zeitgleich weitere Einsätze gegeben.