Bottrop. Damit in Bottrop die Boye ökologisch verbessert werden kann, erfolgt erst einmal ein geordneter Kahlschlag bei Bäumen und sonstigem Bewuchs.
Die Renaturierung der Boye kommt voran. Die Emschergenossenschaft will die ökologische Verbesserung des Gewässers ab Mitte 2020 im Abschnitt zwischen dem Pumpwerk in Bottrop-Boy an der Prosperstraße und der Querung mit der Bundesstraße B 224 in der Nähe der Straße „Im Gewerbepark“ angehen und den ehemaligen Schmutzwasserlauf in ein naturnahes Gewässer umgestalten.
Die Vorbereitungen dazu beginnen noch in diesem Monat. Demnächst startet die Emschergenossenschaft die Rodungsarbeiten entlang des Gewässers. So werden ab Ende dieser Woche weitere Bäume in diesem Bereich gefällt und auch sonstiger alter Bewuchs entfernt. Die Fällungen werden längstens bis Ende Februar andauern. Mehr Zeit darf die Emschergenossenschaft sich dafür nicht lassen, weil das gesetzlich zum Beispiel zum Schutz von Nistvögeln nicht zugelassen ist.
Seit bald drei Jahren ist kein Abwasser mehr in dem alten Schmutzwasser-Lauf
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Als wichtigste Voraussetzung für die Renaturierung der Boye wurde zwischen 2013 und 2017 ein neuer unterirdischer Abwasserkanal parallel zur Boye gebaut und in Betrieb genommen. Die Boye ist damit seit April 2017 abwasserfrei. Im Bereich „Pelkumer Feld“ hat die Emschergenossenschaft darüber hinaus bereits einen Abschnitt der Boye nach Norden auf Gladbecker Stadtgebiet verlegt. Dort hatten die Flussmanager genug Platz, um dem Fluss mehr Raum zu verschaffen.
Der über Jahrzehnte begradigte und offene Schmutzwasserlauf schlängelt sich in dem Areal jetzt wieder etwas mehr und gleicht einem natürlichen Bachlauf. Diese neu modellierte Trasse des Gewässers wird schließlich dann noch an die demnächst zu renaturierenden Abschnitte der Boye angebunden und in Betrieb genommen. Das Ganze dient dem Jahrhundertprojekt Emscherumbau. Denn je mehr alte Schmutzwasserläufe wie die Boye wieder als saubere Gewässer in die Emscher fließen, um so sauberer wird auch der Jahrzehnte lang als Abwasserkloake missbrauchte Ruhrgebietsfluss am Ende wieder sein.