Bottrop/Gladbeck. . Die Emschergenossenschaft hat das Flussbett auf einem Kilometer Länge nach Norden verlegt. Weitere Schritte zur Renaturierung der Boye folgen.
Das neue Flussbett für die Boye auf dem Pelkumer Feld ist so gut wie fertig. Wie die Emschergenossenschaft mitteilte, sind die Arbeiten zur Verlegung des Gewässers Richtung Norden nahezu abgeschlossen.
Die neue Trasse leitet die Boye unmittelbar westlich der
B 224 auf knapp einem Kilometer Länge von Bottroper auf Gladbecker Gebiet. Zudem wird der neue Abschnitt kurvenreicher als der bisherige Verlauf des Nebenflusses der Emscher. Bei der Baumaßnahme handelt es sich um den ersten Schritt zur naturnahen Umgestaltung der Boye.
Zwei Fünf-Zentner-Bomben gefunden
Die Bauarbeiten für das neue Flussbett begannen im Oktober 2016. Seitdem wurden knapp 50 000 Kubikmeter Boden ausgehoben und abgefahren. Kampfmittelsondierungen haben die Arbeiten verzögert. Zeitweise musste die Baustelle fünf Monate lang ruhen, weil das Gebiet auf Kampfmittel sondiert werden musste. Dabei wurden zwei Fünf-Zentner-Bomben gefunden.
Die Boye gilt als Grenzfluss zwischen den Emscherstädten Bottrop und Gladbeck. Bislang floss sie in schnurgeraden Abschnitten. Über Jahrzehnte war sie als Kanal und Köttelbecke missbraucht worden. Sie diente als offener Schmutzwasserlauf, dessen einzige Funktion die schnelle Entsorgung des Abwassers der Region war.
Boye ist seit letztem Jahr frei von Abwasser
Dieses Kapitel gehört quasi der Vergangenheit an: Im Zuge des Generationenprojekts Emscher-Umbau haben die Flussmanager der Emschergenossenschaft die Boye im vergangenen Jahr vom Abwasser befreit. Nun geht es an die ökologische Verbesserung.
Die Modellierung der nach Norden verlegten Trasse bildet nur den ersten Schritt zur Boye-Renaturierung. Die Anbindung an den Fluss erfolgt, sobald auch der Rest ökologisch umgestaltet ist. Die aktuelle Maßnahme ist bewusst vorgezogen worden, damit die Gewässerböschungen in der Zwischenzeit anwachsen können und die neue Trasse stabilisiert wird.
Denn unmittelbar zu Beginn des jüngsten Boye-Streckenabschnitts liegt der Auslauf eines unterirdischen Stauraumkanals. Das bedeutet: Nach starken Regenfällen kann in diesem Bereich schwallartig Wasser in die Boye strömen.Damit das neu geformte Gewässer keinen Schaden nimmt, gibt die Emschergenossenschaft ihm etwas Zeit zur Stabilisierung.