Bottrop. . Die Emschergenossenschaft baut den früheren Schmutzwasserlauf naturnah aus. Die Arbeiten beginnen Anfang September und dauern etwa zwei Jahre.
Die Emschergenossenschaft beginnt damit, die Boye in ein naturnahes Gewässer umzugestalten. Anfang September startet zunächst der Umbau des 1,2 Kilometer langen Gewässerabschnitts von der B 224 bis zur Eisenbahnlinie. Parallel dazu gestaltet die Genossenschaft auch den 2,6 Kilometer langen Abschnitt der Boye nördlich der Autobahn A 2 um. Beides wird gut zwei Jahre lang dauern.
Die Quelle der Boye liegt in Holthausen
Die Boye ist der zweitgrößte Nebenfluss der Emscher. Der größter Nebenfluss ist der Hüller Bach, der östlich von Erle in die Emscher mündet.
Die Boye ist etwa 13 Kilometer lang und entspringt südwestlich von Kirchhellen in Holthausen.
Dabei werden auch die Mündungen des Kirchschemmsbaches, des Vorthbaches, Haarbaches und Liesenfeldbaches einbezogen. Außerdem baue die Emschergenossenschaft zwischen dem Pelkumer Feld und der Straße Im Gewerbepark ein neues Regenrückhaltebecken, kündigt Sprecher Ilias Abawi an. In dem Becken können 40 000 Kubikmeter Wasser gespeichert werden. Die Kosten für alle drei Vorhaben beziffert das Unternehmen auf rund 14 Millionen Euro. Einen dritter, etwa 3,7 Kilometer langer Gewässerabschnitt von der B 224 bis zum Boye-Pumpwerk in der Nähe der Kläranlage wird die Emschergenossenschaft erst in den kommenden Jahren renaturieren.
Einige Wege müssen gesperrt werden
Während der Bauarbeiten müssen eine Zeit lang folgende Fuß- und Radwege über die Boye gesperrt werden: die Verbindung zwischen dem Kirchschemmsbach über die Zechenbahnbrücke sowie die Verbindung über die Ellinghorster Straße zwischen Bottrop und Gladbeck. Denn es eine Brücke wird abgebrochen und durch einen neuen Durchlass mit Überfahrt ersetzt. Die voraussichtlichen Sperrzeiten wird die Emschergenossenschaften aber erst noch mit der Stadt abstimmen. Umleitungen werden dann beschildert sein.
Als wichtigste Voraussetzung für die Renaturierung der Boye wurde zwischen 201 3 und 2017 ein neuer unterirdischer Abwasserkanal parallel zur Boye gebaut und in Betrieb genommen. Die Boye ist damit seit April 2017 abwasserfrei. Im Bereich „Pelkumer Feld“ hat die Emschergenossenschaft darüber hinaus bereits einen Abschnitt der Boye nach Norden auf Gladbecker Stadtgebiet verlegt. Dort hatten die Flussmanager genug Platz, um dem Fluss mehr Raum zu verschaffen. Der über Jahrzehnte begradigte und offene Schmutzwasserlauf schlängelt sich in dem Areal jetzt wieder etwas mehr. Diese neu modellierte Trasse des Gewässers wird an die jetzt noch zu renaturierenden Abschnitte der Boye angebunden und in Betrieb genommen.