Bottrop. Freitage im Dezember haben es in sich für die Feuerwehr. Nach einem heftigen Nikolaustag gab es auch Freitag wieder mehr als 50 Einsätze.
Zum zweiten Mal in diesem Monat meldet die Feuerwehr einen Freitag mit mehr als 50 Einsätzen binnen 24 Stunden.
Es begann am Mittag mit einem Fehlalarm zum Aufwärmen. Bewohner eines Hauses im Brinkmannsfeld im Fuhlenbrock hatten Brandgeruch wahrgenommen. Die Retter stellten aber fest, dass der Brandgeruch durch das Selbstreinigungsprogramm eines Backofens hervorgerufen wurde.
Die Besatzung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges musste um 13.15 Uhr Trageunterstützung für eine Rettungswagenbesatzung leisten, um eine schwergewichtige Patientin auf der Otto-Joschko-Straße durch das Treppenhaus zu transportieren.
Unfall auf der A 31
Um 13.40 Uhr rückten Kräfte der Hauptwache und der Wache Kirchhellen aus zur A 31. Im Autobahndreieck Bottrop war es zu einem Unfall gekommen. 3 PKW waren beteiligt. Aus beschädigten Fahrzeugen liefen Betriebsstoffe aus. Die vier betroffenen Personen blieben unverletzt. Die Feuerwehr lobt die Bildung einer Rettungsgasse, beklagt aber erneut Gaffer an der Unfallstelle. Zwei Autofahrer auf der Gegenfahrbahn Richtung Emden wurden offenkundig so stark abgelenkt, dass es einen Auffahrunfall gab. Auch dabei kam niemand zu Schaden.
Gleichzeitig wurde die Feuerwehr zu einem Unfall in Kirchhellen gerufen. . Eine 29- jährige Kradfahrerin aus Bottrop wurde auf der Dinslakener Straße von einem PKW berührt und stürzte. Die Schwerverletzte wurde mit dem Rettungswagen und Notarztbegleitung in ein Krankenhaus transportiert. Für die Dauer der Rettungsarbeiten und der Unfallaufnahme wurde die Dinslakener Straße komplett gesperrt.
Alle Rettungswagen im Einsatz
Da sich alle Rettungswagen der Feuerwache 1 im Einsatz befanden, musste gegen 17 Uhr ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) zu einem Kaufhaus an der Hochstraße ausrücken. Dort war eine 51- jährige Frau kollabiert. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte war die Patientin bereits wieder ansprechbar und orientiert. Anschließend wurde sie, durch den gleichzeitig alarmierten Rettungswagen aus Kirchhellen versorgt.
Kurz vor Mitternacht wurde die Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall auf der Kirchhellener Straße, im Bereich der Autobahnbrücke, gerufen. Dort fuhr ein PKW mit erhöhter Geschwindigkeit auf einen niederländischen LKW auf. Die schwerverletzte Beifahrerin des PKW wurde notärztlich versorgt und anschließend in eine Gelsenkirchener Fachklinik transportiert. Der Fahrer des PKW flüchtete.
„Es gibt halt solche Tage“
Bereits vom Nikolaustag hatte Feuerwehrchef Kim Heimann von mehr als 50 Einsätzen für Feuerwehr und Rettungsdienst berichtet. Während einer Einsatzspitze am Nachmittag hatten sechs Rettungswagen aus Dorsten, Essen, Gladbeck und Oberhausen ausgeholfen. Gibt es eine Erklärung für die Häufung von Einsätzen im Rettungsdienst? Nein, sagt der Feuerwehrchef: „Es gibt halt solche Tage, da kommt eines zum anderen.“
Allerdings beobachtet die Feuerwehr schon seit Jahren ein Ansteigen der Zahlen im Rettungsdienst und hat darauf reagiert. Ein Grund bestehe darin, dass dei Bottroper immer älter würden, sagt Feuerwehrsprecher Christoph Lang. Dass die Rettungswagen oft lange unterwegs sind, liegt am Verkehr: Auf dem Weg nach Batenbrock, Ebel und die Welheimer Mark stehen die Retter oft im Stau. Deshalb hat der Feuerwehrchef schon im vergangenen Jahr die Einrichtung einer dritten Rettungswache zur Diskussion gestellt.
Wegen all dieser Entwicklungen ist das „First Responder“-System so wichtig zum Abfedern von Einsatzspitzen. Wenn alle Rettungswagen im Einsatz sind, schickt der Disponent in der Feuerwehrleitstelle ein Löschfahrzeug für die ersten Rettungsmaßnahmen los. Das kann er guten Gewissens tun, sagt Heimann: „Unsere Einsatzkräfte sind sowohl für den Brandschutz als auch für den Rettungsdienst ausgebildet.“