Bottrop. Vier neue Püttampeln kommen jetzt hinzu. Für Bottrop soll es damit genug sein, beschloss die Verwaltung. Dabei ist die Wunschliste viel länger.
Insgesamt neun Bergmannsampeln werden in Bottrop aufleuchten. Der Vorstand der Stadtverwaltung hat sein Okay dazu gegeben, die Leuchten von vier weiteren Ampeln mit den Bergmannsmotiven auszustatten.
Das gab der Erste Beigeordneter, Paul Ketzer, jetzt bekannt. Mehr als diese neun Püttampeln soll es in Bottrop aber nicht geben. Auch das habe der Verwaltungsvorstand beschlossen, teilte Paul Ketzer mit.
Demnach wird auch in den Fußgängerampeln an diesen vier Stellen das Fußgänger-Symbolbild durch Bergmann-Ampelmännchen ersetzt: an der Osterfelder Straße in Höhe des Knappschaftskrankenhauses sowie an der Aegidistraße in Höhe der Rheinbabenschule. Außerdem sollen die kleinen Kumpel in zwei Fußgängerampeln an der Essener Straße zwischen der Brauerstraße und der Straße „Im Springfeld“ in Rot oder Grün aufleuchten. Finanziert wird auch diese Aktion aus Spenden von Bürgern und Geldern aus dem städtischen Verfügungsfonds, der zur Verschönerung des Stadtbildes dient. „Bergmännchen gibt es nur an Fußgängerampeln - aus Sicherheitsgründen“, erklärt Stadtsprecher Andreas Pläsken.
OB Tischler weihte die erste Bergmannsampel vor Prosper II ein
Die erste Bergbauampel hatte Oberbürgermeister Bernd Tischler Ende September in Begleitung der Ehrengarde des Bergwerks Prosper-Haniel an der Knappenstraße kurz vor dem Eingang zur Zeche Prosper II offiziell eingeweiht. Es ist die einzige Bergbauampel, die tatsächlich auch vor einer Zeche steht. Die zweite Bergmannsampel steht an der Einmündung der Knappenstraße in die Prosperstraße. Außerdem leuchten die kleinen Grubenlampenträger in der Fußgängerampel vor der Kinderkirche St. Peter an der Scharnhölzstraße sowie an der Kreuzung von Scharnhölzstraße und Aegidistraße. In der Stadtmitte wird die Ampel an der Kreuzung von Peterstraße und Schützenstraße zur Bergbau-Ampel.
Der SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Göddertz, der auch ganz in der Nähe wohnt, hatte für die Umrüstung der Ampel vor Prosper II gespendet. Zuvor hatte die SPD im Bottroper Süden dazu aufgerufen, als Erinnerung die Bergbauzeit auch in Bottroper Ampeln die kleinen Kumpelfiguren mit Helm und Grubenlampe leuchten zu lassen. Ihr Appell war bei vielen Bürgern auf ein großes, positives Echo gestoßen. Außer Thomas Göddertz spendeten zum Beispiel auch FDP-Ratsfrau Gabriele Schmeer sowie eine Reihe von Privatleuten für die Püttampeln. Auch die Bergbaugewerkschaft IG BCE sammelt dafür Geld.
Die Idee für die Ampeln mit Kumpelflair stammt aus der SPD im Bottroper Süden
Vielen reichten die fünf Püttampeln nicht aus. Sowohl die SPD im Süden der Stadt als auch die IG BCE schlugen vor, die Signale in weiteren Ampeln auszutauschen. Im Süden gab es eine ganze Liste von Vorschlägen, die eine Kommission aus Verwaltung und Polizei wegen Sicherheitsbedenken allerdings verwarf. Außerdem sammelten Anwohner Roland Peukert und DKP-Vertreter rund um den Eigener Markt um die tausend Euro an Kleinspenden für die Bergbauampeln ein. „Wir freuen uns, dass nun auch die Ampel an der Rheinbabenschule mit den Ampelbergmännchen ausgestattet wird“, sagte Ratsherr Michael Gerber. Dass nun aber keine neuen Ampeln mit Kumpelflair mehr hinzu kommen sollen, will er nicht einfach so hinnehmen. Denn auf dem Eigen waren mehr Spendengelder zusammengekommen als nun für die Püttampel vor der Rheinbabenschule benötigt werden.
Große Hoffnung kann ihm der Stadtsprecher da allerdings nicht machen. Andreas Pläsken: „Wenn eine Anlage aus Sicherheitsgründen nicht umgerüstet werden kann, ändert sich daran auch nichts, wenn für eine Umrüstung Leute eventuell schon gesammelt haben.“
Für Püttampeln gibt es Kriterien
Um überhaupt Püttamplen einrichten zu können, haben städtische Experten zuvor Kriterien festgelegt. Und so gilt unter anderem:
Die Ampeln dürfen kein Verkehrsrisiko sein. Deshalb kommen Unfallschwerpunkte ebenso wenig in Frage wie kombinierte Fußgänger- und Radlerampeln. Außerdem müssen sie schon auf LED umgerüstet sein. Und die Standorte sollten einen Bergbaubezug haben.