Bottrop. Wenn die kleinen Bergmännchen vor ihrer Schule aufleuchten, hätten die Kinder bestimmt Freude daran, hoffen die Spendensammler auf dem Eigen.
Auch in der Fußgängerampel vor der Rheinbabenschule sollen bald rote und grüne Bergmännchen aufleuchten. Das wünscht sich der Bottroper Roland Peukert. Der Musiker aus dem Eigen hatte Mitte Juli eine Spendensammlung ins Leben gerufen, um Geld für Bergbau-Ampeln am Eigener Markt zusammen zu bekommen. Mittlerweile haben Peukert und seine Helfer so viele Kleinspenden erhalten, dass sie an die Umrüstung weiterer Ampeln denken - Hauptsache sie stehen auf dem Eigen.
„Wir haben jetzt über 800 Euro an Spenden zusammen“, sagte Roland Peukert. „Wenn am Ende zu viel Geld für die Ampeln am Eigener Markt da ist, können wir doch auch die Ampel an der Rheinbabenschule zu einer Bergbau-Ampel machen“, meint er. Die Idee dazu stamme von der Arbeiterwohlfahrt auf dem Eigen, sagt Peukert. Gerade die Grundschulkinder hätten doch bestimmt ihre Freude an den putzigen Bergmannsfiguren, findet er. Außerdem liege die Grundschule an der Aegidistraße in der Nähe der alten Zeche Rheinbaben. Vor der Schule sei daher eine gute Stelle, um auf so sympathische Weise an die auch für den Eigen prägende Bergbauzeit zu erinnern.
Spendenaktion um Eigener Markt stößt auf große Sympathie
Der Bottroper ist überwältigt von der Sympathie für seine Aktion und dankt den vielen Bürger für ihre Spendenfreudigkeit. Ob bei Sammlungen auf dem Eigener Markt oder auf dem Fußballplatz des SV Fortuna, überall komme ordentlich Geld zusammen, berichtet der Eigener. „Die Bürger identifizieren sich mit der Idee einer Bergbauampel am Eigener Markt“, freute sich auch Mitorganisator Michael Gerber. Bis zum Ende der Sommerferien will der DKP-Ratsherr die Sammlung noch fortsetzen. Auch SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Göddertz zeigte schon Sympathie sowohl für die Sammlung auf dem Eigen als auch für etliche andere private Spendenaktionen. „Dieses bürgerschaftliche Engagement kann ich nur loben“, hatte der Abgeordnete betont.
Agentur spendierte Aufkleber mit Bergmännchen
Roland Peukert und seine Helfer haben drei große rote Sparschweine der Sparkasse für ihre Sammlung aufgestellt. Diese stehen im Lotto-Laden Thiel an der Gladbecker Straße 285, in der Markt-Apotheke an der Vienkenstraße 1 und im Kiosk am Rübenkamp. Die Werbe-Agentur „Das Media-Team“ aus Duisburg hatte Aufkleber mit dem roten und grünen Bergmännchen für die Sparschweine spendiert, so dass die Kunden auf einen Blick erkennen können, wofür sie spenden. Die Aufkleber seien unter den Spendern sehr gefragt, erzählt Roland Peukert. „Die Leute wollen die sich gern ans Auto kleben“, sagt er.
Noch ist aber nicht sicher, ob die Wunschampeln der Eigener auch geeignet für die Umrüstung sind. Das muss das Straßenverkehrsamt vorher erst überprüfen. „Die Leute können sich mit ihren Vorschlägen gern bei uns melden, dann prüfen wir, ob das möglich ist“, sagte Straßenverkehrsamtsleiterin Monika Werwer vor kurzem zur WAZ. Eine Garantie auf die Wunschampel könne die Behörde vorab aber nun einmal nicht geben, wirbt sie um Verständnis. Zu klären ist einerseits, ob die Ampel-Leuchten überhaupt technisch mit den Bergmännchen-Schablonen ausgestattet werden können.
Verkehrsbehörde achtet auf Sicherheit
Andererseits spielen Fragen der Verkehrssicherheit eine große Rolle. Weil es dort vergleichsweise häufig zu Unfällen komme, hatten Polizei und Verkehrsbehörde etwa Bergmannsampeln in der Innenstadt und am Fuhlenbrocker Markt ausgeschlossen. Das rief prompt den Protest der IG Bergbau im Fuhlenbrock hervor. Denn die Gewerkschafter wollen auf Püttampeln im Fuhlenbrock ebenso wenig verzichten wie die vielen Spender auf dem Eigen. Roland Peukert jedenfalls sagt: „Ich lasse nicht locker“.