Bottrop. Mit dem „Schlussjährchen“ geht das Stadtjubiläum besinnlich zu Ende. Es gibt aber auch Erinnerungen an die Amokfahrt vor einem Jahr.

Sein Stadtjubiläum hat Bottrop mit unzähligen großen und kleinen Aktionen vielfältig und bunt gefeiert. Nun soll das Jahr, in dem die Verleihung der Stadtrechte vor 100 Jahren im Mittelpunkt stand, auch mit einem gebührenden Schlussakkord enden. Am 22. Dezember wird es auf dem Rathausplatz ein „Schlussjährchen“ geben. „Festlich und mit Musik, aber auch ein wenig nachdenklich“, sagen Stadtsprecher Andreas Pläsken und Kulturamtsleiter Andreas Kind. Das Rathaus und der schönste Platz der Stadt stehe dabei wie kein anderer Ort für die Stadtwerdung und das bürgerliche Bottrop. „Wir entlassen die Bottroper mit dem Schlussjährchen besinnlich in die Weihnachtstage“, sagt Kerstin Mallwitz von Organisations-Team im Kulturamt.

Sponsoren ermöglichen den Schlussakkord

Da an dem letzten Adventssonntag auch der Weihnachtsmarkt endet, habe man beide Ereignisse kurzerhand zusammengelegt, wohl wissend, dass es allein schon durch das „Abglühen“ des Weihnachtsmarktes voll sein werde. Und: Es werde bewusst keine Neuauflage des „Neujährchen“ sein, auch wenn der Name „Schlussjährchen“ dies nahelegen könnte. „Das hätte die Ressourcen einfach übersteigen“, so Andreas Kind. „Wir sind froh, mit RWW und Egon-Bremer-Stiftung am Ende des aufwändigen Jubiläumsjahres noch einmal zwei Sponsoren für den Abschluss gefunden zu haben.“

Sängerinnen des Chors „All Woman“ mit Musikern beim Festakt 100 Jahre Stadtrechte Bottrop.
Sängerinnen des Chors „All Woman“ mit Musikern beim Festakt 100 Jahre Stadtrechte Bottrop. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Den festlichen Auftakt um 18 Uhr leitet Deborah Oppermann mit einer Trompetenfanfare ein. Es folgt eine Ansprache und ein Resümee des Jubiläumsjahres durch Oberbürgermeister Bernd Tischler. Bei vielen Menschen werden wohl auch wieder Erinnerungen an die Amokfahrt der Silversternacht wach, die den Auftakt des Stadtjubiläums überschattet hat. Das „Neujährchen“ hatte am 1. Januar in einfacherer Form und vor allem ohne Musik stattgefunden. „Aber es war ein gutes Gefühl, das damals so viele da waren und auch geblieben sind - die Bottroper haben einfach zusammengestanden“, erinnert sich Andreas Pläsken.

Musik aus Bottrop und Berlin

Vor allem soll der Abschluss eine Reminiszenz an das Jubiläumsjahr werden. Gezeigt wird auf der Großleinwand neben der Bühne ein Zusammenschnitt des Films „Ein Satz für Bottrop“ in dem Bürgerinnen und Bürger aussprechen, was sie mit ihrer verbindet, was sie an ihrer Heimat lieben. In drei Sequenzen sind fotografische Impressionen des Jubiläumsjahres zu sehen. Der Kirchhellener Michael Bokelmann, auch Sprecher der evangelischen Stadtkirchengemeinde, moderiert die Fotoschau, für die ein Extrakt aus insgesamt mehr als 1500 Fotos zusammengestellt wurde. Auch die Musik ist - fast ausschließlich - made in Bottrop: Es spielt das Bläser-Sextett der Musikschule „The Christmas Brass“ und gegen Ende hat „All Woman“, das beliebte Frauenensemble der Stadt gewissermaßen das klingende Schlusswort.

Aber es gibt auch Gäste aus der Hauptstadt: Das Berliner „Swing Glöckchen“ Casanova Society Orchestra entführt die Besucher musikalisch in die Welt der 1920er Jahre, also in die Zeit kurz nach Verleihung der Stadtrechte.

Der Programmablauf

Das „Schlussjährchen“ zum Abschluss des Stadtjubiläums „100 Jahre Bottrop“ beginnt am Sonntag, 22. Dezember, um 18 Uhr auf dem Ernst-Wilczok-Platz, 46236 Bottrop. Um 18.15 Uhr läuft der Film „Ein Satz für Bottrop“, ab 19.10 Uhr folgen Fotoimpressionen vom Jubiläumsjahr.

Dazwischen spielen das Berliner „Swing Glöckchen“-Casanova Society Orchestra (18.25 und 19.35 Uhr) und „The Christmas Brass“ der Musikschule (19.15 Uhr). Um 20.30 Uhr singt der All Woman Chor bevor gegen 21 Uhr die offizielle Verabschiedung des Jubiläumsjahres erfolgt.