Bottrop. Die Aktivitäten zum Stadtjubiläum gehen nach den Ferien weiter. Die Veranstalter ziehen ein Zwischenfazit, einige Aktionen werden 2020 wiederholt
Mehr als die Hälfte des Jubiläumsjahres ist verstrichen, doch nach den Ferien nimmt das Festjahr noch einmal Fahrt auf. Das Organisationsteam hat sich auch über die zweite Jahreshälfte Gedanken gemacht und bietet zahlreiche Veranstaltungen an. Darunter Höhepunkte, auf die sich das Team selbst freut.
So laufen derzeit die Proben von Symphonieorchester und Projektchor für die Aufführung des Haydn Oratoriums die Schöpfung. Am 6. Oktober wird der Lichthof des Berufskollegs zum Konzertsaal. Ganz bewusst habe man sich entschieden, dieses Werk aufzuführen, sagt Kulturamtsleiter Andreas Kind, der das Jubiläumsprogramm mit verantwortet. Denn genau bei der Aufführung dieses Werks wurde vor 100 Jahren verkündet, dass Bottrop die Stadtrechte erhalten hat.
Auftakt nach den Ferien macht ein wissenschaftlicher Kongress
Ein Beitrag der Wissenschaft zum Stadtjubiläum steht nun bevor. Am Mittwoch, 28. August, findet an der HRW ein Kongress statt. Unter dem Motto „Blauer Himmel – grüne Stadt“ beraten die Teilnehmer zum Klimawandel, nehmen das Bottroper Modellprojekt Innovation City unter die Lupe und berichten aus ihren Erfahrungen. 150 Teilnehmer haben ihr Kommen zugesagt. Der Kongress sei ausgebucht, freut sich Andreas Pläsken über die Zugkraft dieser Veranstaltung.
Auch Kulturwerkstatt und Musikschule planen noch einen Beitrag zur Geburtstagsfeier. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Revue Katzengold, die an vier Abenden im Lichthof gezeigt wird. Dabei wird noch mal ein besonderer Blick auf die Stadt geworfen. Einen solchen Blick plane auch das Seniorentheater Spätblüte, sagt Andreas Kind. Ein Termin stehe noch nicht fest, etwas aus dem Inhalt verrät er schon. „Unter anderem werben die Prinzen Bottrop und Gladbeck um die Prinzessin Kirchhellen“, verspricht Kind eine ganz neue Interpretation der kommunalen Neuordnung. Karten für diese Veranstaltungen gibt es an der Theaterkasse im Kulturamt.
Mehr als 140 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr
Zeit für das Orga-Team um Andreas Kind, Andreas Pläsken, Kira Scharmann und Kerstin Mallwitz, ein Zwischenfazit zu ziehen: Von mehr als 140 Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr sind schon mehr als die Hälfte über die Bühne gegangen. Was das Team tief beeindruckt, ist das Engagement, mit dem sich viele Bottroperinnen und Bottroper, Vereine und Gruppen, aber auch Unternehmen für das Festjahr engagieren. „Ohne diesen Einsatz wäre all das gar nicht möglich“, sagt Andreas Kind und bezieht ausdrücklich die Mitarbeiter des Kulturamtes und der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit mit ein.
Vor allem der Festakt – ein Alleinstellungsmerkmal – ist den Machern im Gedächtnis geblieben. Auch hier habe man bewusst Bürger mit eingebunden, nicht nur geladene Gäste. „Die Rückmeldungen waren absolut positiv“, sagt Andreas Pläsken. Aber auch immer wiederkehrende Veranstaltungen wie die Extraschicht oder das Stadtfest hätten – thematisch ausgerichtet auf das Festjahr – noch einmal einen besonderen Dreh erhalten, freuen sich die Verantwortlichen. Rund 8000 Besucher habe man etwa bei der Extraschicht gezählt, sagt Kerstin Mallwitz.
Tag der Wirtschaft lockte nicht so viele Besucher
Das Neujährchen
Der Auftakt zum Jubiläumsjahr stand unter keinem guten Stern. Das für den 1. Januar geplante Neujahrskonzert musste abgesagt werden. In der Silvesternacht hatte ein offenbar psychisch kranker Mann bei einer Amokfahrt feiernde Menschen auf dem Platz verletzt.
Ein Vorfall, der bei den Organisatoren auch Entsetzen ausgelöst hat. Doch allein die Idee der Veranstaltung sei gut angekommen, sagen sie im Rückblick. Es seien viele Menschen da gewesen und es komme auch vielfach die Frage nach einer Neuauflage. Doch dafür sei der organisatorische Aufwand zwischen den Feiertagen zu groß. Allein den Bierwagen zu organisieren, sei nur über Vitamin B gegangen.
Ebenfalls gelungen sei der Stadtkirchentag. Teilnehmer und Besucher seien angetan gewesen, berichtet Pläsken. Dagegen bedauern die Veranstalter die vergleichsweise maue Resonanz auf den Tag der Wirtschaft, an dem sich zahlreiche Unternehmen präsentiert haben. Trotzdem, so Kind, könne man sich da eine Wiederholung vorstellen. Einige Ideen bräuchten vielleicht ihre Zeit, um ans Laufen zu kommen. Zudem zeigte das Thermometer an jenem Tag 40 Grad – das lockt erfahrungsgemäß nicht unbedingt Besucher.
Apropos Wiederholung. In einem Fall steht sie schon fest. Der Partnerschaftslauf zwischen Bottrop und Gladbeck soll im kommenden Jahr seine zweite Auflage erfahren. Das ist mit allen Beteiligten abgestimmt. Und auch der gut besuchter Tag des offenen Rathauses könne möglicherweise wiederholt werden, sagt Pläsken. Das sei aber noch nicht sicher. Andere Veranstaltungen wie etwa der Festakt waren dagegen einmalig.
Orga-Team hat Ideen für einen würdigen Abschluss des Jubiläumsjahres
Doch wie beendet man ein Jubiläumsjahr? Mit einem Knaller? Im Programmheft gibt es darauf keinen Hinweis. Es gebe Ideen, sagt Andreas Kind nur. Mehr will das Projektteam dazu aber noch nicht verraten.
100 Jahre Stadtrechte