Bottrop. Jochen Brunnhofer wird Nachfolger von Willi Loeven als Dezernent. Doch nicht alle sind damit einverstanden. Zudem wurde es weihnachtlich im Rat.
Zu Beginn der Ratssitzung wurde es fast ein wenig weihnachtlich besinnlich. Auf dem Gabentisch vor dem Ratssaal stapelten sich hübsch verpackte Geschenke. Ratsmitglieder und städtische Mitarbeiter haben sie gepackt, sie sind für die Kunden der Tafel gedacht. Seit vielen Jahren schon ist es Tradition, dass vor der letzten Sitzung des Rates im Jahr gesammelt wird.
Dieter Kruse, der Vorsitzende der Bottroper Tafel, freute sich über die Gaben. Inzwischen hat die Tafel genügend Päckchen für ihre Kunden gesammelt. Rund 1200 Pakete benötigen die Helfer, am Sonntag werden sie an die Kunden verteilt. 50 bis 60 Mitarbeiter seien dann im Einsatz für diese Bescherung.
Bottrops Oberbürgermeister bedankt sich für die Spenden an die Tafel
Vor Beginn der Sitzung bedankte sich Oberbürgermeister Bernd Tischler bei allen Spendern. Ihm ist die Geschenkaktion der Tafel ein echtes Anliegen. In all seinen Jahren als Oberbürgermeister habe er den entsprechenden Aufruf zu der Aktion unterstützt. „Ich war oft bei der Tafel und sehe, wie wertvoll es ist, was die Helfer dort leisten und ich weiß auch, wie sehr sich die Leute über diese Geschenke freuen.“
Kleine Präsente gab es dann noch für die Teilnehmer der Sitzung. Für die Ratsmitglieder lag auch ein geschenkt bereit – das Buch zum Stadtjubiläum, dazu sollten kleine Naschereien die letzte Sitzung des Jahres versüßen.
Jochen Brunnhofer folgt Willi Loeven
Doch es wurde nicht weiter feierlich, denn trotz allem gab es ja noch eine Tagesordnung, die abgearbeitet werden musste. Darauf stand auch die Wahl des Kämmerers. Jochen Brunnhofer wurde nun auch offiziell von der großen Mehrheit des Rates gewählt. Er ist damit Nachfolger von Willi Loeven, der zum 30. März in den Ruhestand geht. Lediglich DKP und Linke stimmten gegen Brunnhofer und begründeten es im Vorfeld der Wahl.
So störte sich Niels-Holger Schmidt (Linke) zum einen an der fehlenden Auswahl. Er warf der SPD vor, im Vorfeld durchgestochen zu haben, das Brunnhofer ihr Favorit sei, woraufhin die übrigen Bewerber zurück gezogen haben. Dem widersprach SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz.
Linke und DKP stimmen als einzige gegen Jochen Brunhofer
Außerdem stört die Linke auch, dass Brunnhofer den Stärkungspakt und die damit verbundenen Einsparungen positiv sieht. Man zweifle nicht an, dass der bisherige Leiter des Rechnungsprüfungsamtes für den neuen Posten fachlich geeignet sei, so Schmidt. Allerdings sei das Amt des Kämmerers auch politisch zu sehen. Und diese politische Ansicht zum Stärkungspakt teile die Linke eben nicht. Ähnlich äußerte sich auch Michael Gerber (DKP)
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Als Dezernent ist Brunnhofer künftig auch verantwortlich für die Bereiche Kultur und Soziales. Auch das Gesundheitsamt und die städtische IT fallen in die Zuständigkeit seines Dezernats. Somit verantwortet er künftig auch den schon begonnen Anbau des Museums oder den Anbau des Kulturzentrums. „Wenn das geschafft ist, sollte es darum gehen, beide mit noch mehr Leben zu füllen“, sagte Jochen Brunnhofer bei seiner offiziellen Vorstellung im Hauptausschuss in der vergangenen Woche. Da lobte er ausdrücklich auch die Arbeit der Volkshochschule und der Bücherei.