Die Idee, Nistkästen aufzuhängen, damit Meisen den Eichenprozessionsspinner bekämpfen findet Anklang. Viele Bottroper sagen Unterstützung zu.
Die Idee des Fachbereichs Umwelt und Grün, in der Stadt verstärkt Nistkästen für Meisen aufzuhängen, kommt gut an. Hintergrund des Vorschlags: Meisen gehören zu den Vögeln, die den Eichenprozessionsspinner fressen. Die Stadt erhofft sich, durch diese tierische Hilfe, die Plage der giftigen Raupen besser in den Griff zu bekommen. In der Sitzung der Bezirksvertretung Süd erläuterte Ulrich Kollath das Verfahren noch einmal. Außerdem berichtete er von positiven Rückmeldungen, die er bekommen habe, nachdem die WAZ über dieses Projekt berichtet hatte. „Es haben sich einige Bürger bei uns gemeldet und angeboten, eine Patenschaft für solche Nistkästen zu übernehmen.“
Auch die Bezirksvertreter beurteilten das Projekt positiv. Sie stellten dem Fachbereich Umwelt und Grün in Aussicht, den Betrag für den Kauf der Nistkästen zu verdoppeln. Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski berichtete von einer weiteren Anregung, die ihn erreicht habe. „Mir hat ein Bürger den Vorschlag gemacht, bei der Produktion der Nistkästen vielleicht die Behindertenwerkstätten hier in Bottrop oder der Region einzubeziehen.“ Eine Überlegung, die nun von den entsprechenden Verantwortlichen geprüft wird. Auch in den Bezirksvertretungen Kirchhellen und Mitte hat der Fachbereich um Gelder für das Projekt gebeten.
Idee mit den Nistkästen stammt aus den Niederlanden
Erste Erfahrungen mit Meisen im Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner haben niederländische Kommunen gemacht. „Wir wollen nun ausprobieren, ob es wirkt und wie die Auswirkungen hier sind“, erläutert Kollath die Überlegungen der Verwaltung. Und auch wenn es wirkt, so werde man sicher nicht umhin kommen, auch im kommenden Jahr befallene Bäume abzusperren, Raupen abzusaugen und an bestimmten Stellen auch Gift zu sprühen. Diesen „Dreiklang“ – ebenfalls nach holländischem Vorbild – hat der Fachbereich bereits in diesem Jahr angewandt.
Die Gefahr die vom Eichenprozessionsspinner ausgeht sind die feinen Brennhärchen, mit denen der Körper überzogen ist. Sie können bei Menschen schlimme allergische Reaktionen von Hautbrennen bis hin zu Atemnot auslösen.