Bottrop. Nach den Ausschreitungen in Herne und Bochum verstärkt die Polizei den Schutz für die für Mittwochabend geplante Kundgebung in Bottrop.

Mit Blick auf die Ausschreitung zwischen türkisch- und kurdischstämmigen Menschen in Herne und Bochum sowie der Warnungen vor eine Polarisierung wegen des Einmarsches der Türkei in Nordsyrien hat die Polizei den Schutz der für Mittwochabend geplanten Kundgebung am Pferdemarkt verstärkt.

Um 18 Uhr soll am Mittwoch am Pferdemarkt eine weitere Demonstration gegen den Vormarsch in Nordsyrien stattfinden. Angemeldet haben sie unter anderem Mitglieder von Linke und DKP. Die Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) unterstützt den Aufruf. Die Anmelder rechnen mit rund 100 Teilnehmern. Es gebe keine konkreten Hinweise auf Gefahren, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. Aber nach den Ereignissen der letzten Tage „werden wir natürlich vorbereitet sein“.

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„Krieg und Flucht sind große Faktoren bei den weltweiten Treibhausgasemissionen“, sagt Jannis Baltes aus dem Vorstand von FFF, „und dieser Krieg wird mit deutschen Waffen geführt. Außerdem gibt es eindeutige Hinweise, dass Erdogan auch auf ökologische Kriegsführung setzt. So hat das türkische Militär Felder und Wälder in Brand gesetzt oder Gewässer vergiftet.“

Bitte um Solidarität

FFF-Sprecher Sven Hermens lenkt den Blick auf die Region Rojava, aus der eine FFF-Ortsgruppe die dringende Bitte um Solidaritätsbekundungen gesandt hat.

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„Die Region Rojava ist für uns ein Beispiel einer Gesellschaftsform, für die wir kämpfen: Ehemals gerodete Flächen werden großzügig aufgeforstet, jede Führungsposition wird paritätisch besetzt und ganz grundsätzlich beruht das Leben in dieser Region auf den Grundsätzen von Ökologie, Basisdemokratie, Frieden und Feminismus. Der Angriff auf Rojava ist ein Angriff auf unsere gesamte Bewegung.“

Auch die Anmelder der Kundgebung fordern: „Hände weg von Rojava!“ und den sofortigen Stopp deutscher Waffenlieferungen sowie deutsche Hilfsaktionen für die Opfer der Angriffe.