Bottrop. Das lokale Bündnis von Fridays for Future ruft zur Demo für Klimaschutz auf. Diese Gruppen, Vereine und Verbände unterstützen die Jugendlichen.
Am kommenden Freitag findet in Bottrop die nächste Fridays-For-Future-Demonstration statt. Damit beteiligt sich auch die Bottroper Gruppe an dem weltweiten Aktionstag. Denn für den 20. September hat Fridays for Future (FFF) zu einem weltweiten Generalstreik aufgerufen. Dabei werden die Jugendlichen von zahlreichen Verbänden und Organisationen unterstützt – auch in Bottrop.
Um 14.30 Uhr beginnt die Versammlung auf dem Ernst-Wilczok-Platz vor dem Rathaus. Oberbürgermeister Bernd Tischler wird ein Grußwort sprechen. Die Verantwortlichen von FFF Bottrop um Sven Hermens freuen sich, dass so viele Gruppen den Klimaschutzprotest unterstützen. Zumal der 20. September ein zentrales Datum sei, sagt Hermens. Er verweist darauf, dass an diesem Tag Weltkindertag ist und außerdem das Klimakabinett in Berlin tagt.
Anfangszeit als Kompromiss, um Schülern und Arbeitnehmern Teilnahme zu ermöglichen
In Bottrop unterstützen die evangelische Kirche, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Naturschutzbund (Nabu), sowie die Gewerkschaft Verdi, der Paritätische und das Frauenzentrum Courage den Demo-Aufruf. „Außerdem sind alle Ratsparteien dabei, mit Ausnahme von SPD, FDP und AfD“, sagt Hermens. Diese breite Unterstützung sei wichtig. „Wir wollen nicht mehr nur als die streikenden Schüler dargestellt werden. Stattdessen geht es darum, den Protest in der Bevölkerung zu verankern.“
Auch deshalb beginnen Kundgebung und Demo erst um 14.30 Uhr. Das sei ein Kompromiss, um auch dem ein oder anderen Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen, sagt Hermens. Außerdem habe der Schulleiter des Josef-Albers-Gymnasiums signalisiert, dass ein Demo-Beginn nach 13 Uhr kein Problem darstelle, dann könne auch die Schule den Aktionstag unterstützen.
Die Schöpfung zu bewahren ist eine Aufgabe der Kirche
Auch die evangelische Kirche trägt die Klima-Demo am Freitag mit. Sie hat in den Gottesdiensten die Gläubigen aufgerufen, sich anzuschließen. Bisher habe man sich zurück gehalten, weil die Proteste ja zunächst ein Thema der Jugend waren, sagt Pfarrerin Anne Hanhörster, die Vorsitzende des Presbyteriums der evangelischen Kirche in Bottrop.
Es sei aber nur folgerichtig, dass die Kirche für den Klimaschutz eintritt, denn: „Der Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, begleitet uns von Anfang an. Das gehört zu unseren Kernthemen: Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.“ Von daher sei es eine absolute Selbstverständlichkeit, dem Klimawandel entgegentreten zu wollen. „Ich sehe es auch als unsere christliche Pflicht, dafür zu sorgen, dass auch weiterhin Leben auf unserem Planeten möglich sein wird.“
SPD sieht Kommunalpolitiker auf andere Weise in der Verantwortung
Die Bottroper SPD begründet ihre Absage unter anderem damit, dass am Freitagnachmittag noch viele Mitglieder arbeiten würden, so die Vorsitzende Sonja Voßbeck. Daher der Entschluss, sich nicht offiziell zu beteiligen. Zudem hätten sie als Politiker auch andere Möglichkeiten, dem Klimawandel entgegen zu wirken. „Das tun wir auch in der Kommunalpolitik und sehen uns da in der Verantwortung und nicht unbedingt auf Demonstrationen.“
Es sei ein Stück „Augenwischerei“, wenn Politiker jetzt derart bei Fridays For Future mitmischen. Denn: „Wir sind alle in der Verantwortung und können Entscheidungen treffen.“ Die Absage sei auch keine Grundsätzliche an die Organisatoren von FFF in Bottrop. „Wir wollen mit ihnen im Gespräch bleiben, aber nicht bei Demonstrationen und Streiks.“
Wunsch nach kostenlosen Busfahrten am Aktionstag
Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus BottropÜberregional hätten einige Banken, Betriebe, Kirchen und Stadtverwaltungen ihre Angestellten zur Teilnahme freigestellt, sagen die Bottroper FFF-Verantwortlichen. Vor Ort vermissten sie ähnliche Zeichen der Stadt Bottrop. So könne etwa der OB Beschäftigte der Stadt für den Klimastreik beurlauben oder die Vestische kostenlose Fahrten anbieten, bedauern sie. Ein Grünen-Antrag, an dem Tag Ein-Euro-Tickets bei der Vestischen anzubieten, war gescheitert. Das hatte die Mehrheit im Verkehrsausschuss des Rates abgelehnt, der Antrag war zu kurzfristig, technisch sei es bis Freitag nicht mehr umsetzbar gewesen.
Demonstration