Bottrop. Viele Bottroper schauten beim Tag der offenen Tür auf dem Recyclinghof vorbei. Dort erfüllten sich Träume für kleine und erwachsene Kinder.

So überfüllt war der Recyclinghof Donnerberg noch nie. Beim Tag der offenen Tür strömten am Samstag die Besucher auf das Gelände am Südring. Um 10 Uhr wurden die Tore geöffnet. Mit sehr viel Glück fand man einen Parkplatz am Straßenrand. Wenn nicht, dann musste auf dem Parkplatz bei Fressnapf oder bei Golf-House ausgewichen werden. Der städtische Abfallentsorger Best hatte im Vorfeld der Veranstaltung kräftig die Werbetrommel gerührt – mit Erfolg.

Das Entsorgungsunternehmen präsentierte auch Teile seines Furhparks.
Das Entsorgungsunternehmen präsentierte auch Teile seines Furhparks. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

„Wir haben alle Grundschulen und Kindergärten angeschrieben“, sagte Best-Sprecherin Nicole Gottemeier. Ein schöner Nebeneffekt: Auch die Müllwagen fuhren als Werbeträger für die Veranstaltung während ihrer täglichen Arbeit durch das Stadtgebiet. „Wir haben mit 500 bis 600 Besuchern gerechnet“, meinte Gottemeier. Schon eine Stunde nach der Eröffnung musste die Zahl nach oben korrigiert werden. Zu diesem Zeitpunkt waren schon die 500 gedruckten Spielekarten an die zahlreichen Familien verteilt worden. Dabei endete der Tag der offenen Tür offiziell erst um 14 Uhr.

Viele Angebote für die Kinder

Mit diesen Karten konnten die Kinder an den aufgebauten Stationen verschiedene Spiele spielen und nachher noch Preise gewinnen. „Jetzt müssten wir eine vierstellige Besucherzahl haben“, sagte Gottemeier und blickte gegen 11.30 Uhr über das weitläufige Gelände. „Es ist wirklich nicht zu übersehen, was hier los ist. Ein ganz, ganz tolles Publikum.“

Auf dem Minibagger durften die kleinen Besucher ihren „Baggerführerschein“ machen.
Auf dem Minibagger durften die kleinen Besucher ihren „Baggerführerschein“ machen. © Funke Foto-Services | Michael Korte

Die Kinder führten ihre Eltern an der Hand und dann von Stand zu Stand. Davon gab es circa 20. Das Angebot reichte von einem Glücksrad über eine Hüpfburg und Flohmarkt bis zum Kinderschminken am Spielmobil „Rollmobs“. Wer wollte, der durfte an einem Mülltonnenrennen teilnehmen oder mit einem Fußball auf Mülltonnen schießen und seine Treffsicherheit beweisen. In einer Ecke, wo normalerweise ein riesiger Abrollcontainer für Gipsabfälle untergebracht ist, stand diesmal ein kleiner Bagger auf Sand. Auf dem Fahrzeug nahmen die Jungen und Mädchen, teils in Begleitung eines Elternteils, Platz. Ab und zu bewegten sie die beiden Schalthebel und setzten die Schaufel in Bewegung, und ehe sie abstiegen hatten sie schon ihren „Kinderbaggerführerschein“ in der Tasche.

Hubwagen bietet den Blick von oben

Direkt nebenan wollten viele kleine und größere Besucher bei einer Hubwagenfahrt hoch hinaus. In einer Höhe von 35 Metern hatten sie am Samstag bei strahlendem Wetter wahrscheinlich den schönsten Ausblick über Bottrop.

Als beliebt entpuppten sich die Fahrzeugfahrten. Dafür stellte man sich schon mal gerne für mehrere Minuten in eine Schlange und in erster Linie in den Schatten. Der Traum, einmal in einem echten Müllwagen zu sitzen, ging schließlich für die Kinder und vielleicht auch für den einen oder anderen Erwachsenen endlich in Erfüllung. Nahezu im Minutentakt drehten die Wagen auf den äußeren Straßen des Geländes eine Runde.

Die Groove Onkels machen aus Mülltonnen Musikinstrumente

Die Groov Onkels machten aus Mülltonnen Musikinstrumente
Die Groov Onkels machten aus Mülltonnen Musikinstrumente © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Besonders viel Aufmerksamkeit erregte die Gruppe „Groove Onkels“ mit ihrem Auftritt, bei dem das Quartett Mülltonnen als Instrumente verwendete. Blaue, schwarze, gelbe und blaue Tonnen wurden kurzerhand zweckentfremdet. Mit jeweils zwei Holzstöcken schlugen sie rhythmisch auf die Deckel ein und forderten das Publikum zum Mitmachen auf. Optisch erinnerte ihr Auftritt ein bisschen an die berühmte Blue Man Group. Anstatt blauem Gesicht präsentierten sie sich aber wie waschechte Müllmänner in orangefarbenen Latzhosen und schwarzen T-Shirts.

Es ging beim Tag der offenen Tür nicht nur um Spaß und gute Laune. Sicherheit nahm einen wichtigen Programmpunkt ein. Die Dekra Bottrop hatte einen Überschlagsimulator aufgebaut. Und Kinder lernten am Infostand der Feuerwehr, wie sie selbst einen kleinen Brand löschen können. In Zusammenarbeit mit der Dekra und dem Straßenverkehrsamt zeigten Mitarbeiter der Best anhand von Vorführungen wie gefährlich das Rückwärtsfahren und die Sichtbehinderung beim Abbiegen von Müllwagen sind. Auch Besucher durften sich ans Steuer setzen und sich einen Überblick verschaffen.

Am Tag sind in der Stadt 38 Fahrzeuge der Best im Einsatz – ohne den Containerdienst

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„Am Tag sind 38 Fahrzeuge für die Müllabfuhr und für Straßenreinigung in der gesamten Stadt unterwegs“, erklärte Dirk Schur, Einsatzleiter bei der Best. Und der Containerdienst sei hierbei noch gar nicht mit eingerechnet.

Im Vierjahresrhythmus

Der Tag der offenen Tür bei der Bottroper Entsorgung und Straßenreinigung (Best) findet, unter anderem aus Kostengründen, nur alle vier Jahre statt.

Am Samstag war das gesamte Gelände aufgrund der Veranstaltung für den normalen Betrieb gesperrt. Außerdem war auch der Recyclinghof in Kirchhellen geschlossen. Mehr Informationen www.best-bottrop.de