Bottrop. Die Alfred Becker GmbH beliefert seit Jahrzehnten Kioske und Co. Eigene Lottofiliale in Bottrop setzt nun Schwerpunkte bei E-Zigarette und Post.

Vor über 80 Jahre, nämlich 1937, legten Friedrich und Wilhelmine Becker den Grundstein für den heutigen Großhandel Becker: mit einem Kiosk an der Mirkstraße, von wo aus in kleinem Rahmen ausgeliefert wurde. Heute bedient die Alfred Becker GmbH Kunden zum Beispiel mit Tabakwaren, Süßwaren und Spirituosen in einem Radius von 60 Kilometern um Bottrop herum. Und im Einzelhandel geht sie neue Wege: Im gerade nach Umbau neu eröffneten Lottogeschäft im Kaufland-Komplex präsentiert sie auf nun knapp 80 Quadratmetern einen Extra-Bereich für E-Zigaretten und eine Post-Partnerfiliale.

Wilhelm Politzky, Geschäftsführer und Mitgesellschafter der Alfred Becker GmbH.
Wilhelm Politzky, Geschäftsführer und Mitgesellschafter der Alfred Becker GmbH. © Nina Stratmann

„Der Senior ist auf dem Moped zu Kunden gefahren und hat ihnen Waren geliefert“, erzählt der heutige Geschäftsführer Wilhelm Politzky. „Nach dem Krieg kam das auf mit den Kiosken, so dass wir sehr lange hunderte davon im Ruhrgebiet beliefert haben.“

Die Büdchen starben aus

Geschäftsleiterin Gabriele Bäcker ergänzt: „Als ich vor 20 Jahren hier angefangen habe, hatten wir als Unternehmen noch selbst rund 75 Kioske in der Anmietung, die wir dann weiter vermietet haben.“ Davon seien vielleicht noch 15 Objekte geblieben, denn die Büdchen starben nach und nach aus. „Es haben sich dann immer mehr die Lottogeschäfte entwickelt, und so musste sich auch unsere Firma umstellen.“

Drei eigene Lotto-Filialen

Die Lottogeschäfte werden – ebenso wie verbliebene Kioske, Tankstellen, Getränkemärkte oder Schulkantinen – von Becker beliefert. Darüber hinaus vermietet das Unternehmen auch Lottogeschäfte unter und betreibt drei Filialen in der Bottroper Innenstadt selbst: seit zehn Jahren die bei Kaufland, außerdem an der unteren Hochstraße und am Pferdemarkt.

Gabriele Bäcker, Geschäftsleitung Alfred Becker GmbH.
Gabriele Bäcker, Geschäftsleitung Alfred Becker GmbH. © Nina Stratmann

„Unser Hauptgeschäft ist aber der Großhandel“, sagt Wilhelm Politzky. Er ist seit 1975 im Unternehmen, fungiert seit der Umfirmierung zur Alfred Becker GmbH 1990 als Geschäftsführer und Mitgesellschafter – letzteres zunächst im Gespann mit Gründer-Sohn Alfred Becker, heute mit dessen Witwe Monika Becker.

Warensortiment wird angepasst

Im Laufe der Jahre mussten – und müssen – die Waren, die inzwischen von der Menzelstraße aus mit eigenem Fuhrpark zu den Kunden gebracht werden, immer wieder an den Markt angepasst werden. Aktuell zum Beispiel mit Blick auf die Raucher: „Ich bin überzeugt davon, dass der Tabak auch weiterhin da sein wird. Aber die E-Zigarette wird in der Breite dazu gewinnen“, blickt Wilhelm Politzky auf einen aktuellen Trend. Eine Entwicklung, die die Geschäfte aus seiner Sicht keinesfalls verschlafen dürften.

Die Alfred Becker GmbH sieht sich nicht zuletzt als eine Art Unternehmensberatung für ihre Kunden. Nicht nur wenn es um neue Produktgruppen geht, sondern zum Beispiel auch bezüglich neuer elektronischer Kassensysteme, die auch Warenbestände registrieren. „Wir haben selbst drei Läden und wissen, was Sache ist. Wir können unseren Kunden unternehmerische Hilfe leisten“, sagt Gabriele Bäcker.