Bottrop. In der Radstation und in Bikey-Boxen können Bottroper Pendler Fahrräder gegen Entgelt abstellen. Die Fahrradständer im Parkhaus sind gratis.

Die Stadt hat im Parkhaus am Hauptbahnhof erst einmal zur Probe neue Fahrradständer aufgestellt. Sie befinden sich auf dem untersten Parkdeck. Etwa zehn Fahrräder können Pendler darin kostenlos abstellen. Hinweisschilder sind noch in Arbeit, teilt die Stadtverwaltung mit. Immobilien-Ressortleiter Peter Sommer stellt in einem Schreiben an Ratsherr Niels Holger Schmidt in Aussicht, dass die Stadt womöglich weitere Fahrradständer aufstellen werden, falls die nun vorhandenen nicht ausreichten.

Denn die Aktion im Parkhaus geht auf einen Vorschlag des Ratsherrn der Linkspartei zurück. Niels Holger Schmidt hatte darauf verwiesen, dass Autofahrern und Motorradfahrer ihre Fahrzeuge kostenlos im dem Parkhaus abstellen dürfen. Fahrradfahrer müssten aber dasselbe Recht haben, forderte Schmidt. Er bedankte sich daher jetzt bei Oberbürgermeister Bernd Tischler für die schnelle Umsetzung seines Vorschlages.

Pendler können Räder in verschließbaren Bikey-Boxen abstellen

Immobilien-Ressortleiter Peter Sommer gibt allerdings zu bedenken, dass das Parkhaus als Parken-und-Reisen-Anlage konzipiert sei und daher eigentlich nur als Parkhaus für Kraftfahrzeuge diene. Für Fahrradfahrer gebe es ohnehin schon zwei Möglichkeiten, ihre Räder abzustellen. Einerseits befindet sich die Radstation Pia am Hauptbahnhof, anderseits bietet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) dort auch sogenannte Bikey-Boxen an. Auch in diesen elektronisch verschließbaren Boxen können Radfahrer ihre Räder vor Diebstahl geschützt abstellen. Denn die Boxen lassen sich mit Chipkarten öffnen, die die Kunden vorher bestellen können.

Die Radstation am Bottroper Hauptbahnhof wird rege genutzt. Sie soll nicht unnötig Konkurrenz bekommen.
Die Radstation am Bottroper Hauptbahnhof wird rege genutzt. Sie soll nicht unnötig Konkurrenz bekommen. © Winfried Labus/WAZ-FotoPool | Winfried Labus

Beide Angebote sind aber nicht kostenlos. Sowohl die Radstation als auch die Bikey-Boxen betreiben die Pia-Stadtdienste aus Mülheim. Dabei handelt es sich im eine gemeinnützige Gesellschaft, die Mitarbeiter des sozialen Arbeitsmarktes beschäftigt. Die Einnahmen, die die Stadtdienste auch am Hauptbahnhof erzielen, dienen zur Finanzierung ihres Eigenanteils für die Bezahlung der Mitarbeiter. „Die Schaffung zusätzlicher freier Stellplätze könnte die Existenz der Radstation möglicherweise gefährden“, mahnt Peter Sommer daher.

Diese Sorge hat die Linkspartei nicht. „Das sind gute Angebote für Menschen, die hochwertige und teure Räder nutzen“, meint Niels Holger Schmidt. Besitzer einfacher Fahrräder seien sicher froh, dass sie diese im Parkhaus am Hauptbahnhof nun kostenfrei abstellen können. Er regt an, dass die Verwaltung auch über die sozialen Netzwerke der Stadt auf den Service hinweist.