Bottrop. Die Nachfrage bei den beiden Radstationen in der Stadt steigt Jahr für Jahr. Frank Schellberg, Geschäftsführer der Betreiberfirma PIA-Stadtdienste GmbH, denkt an eine Erweiterung des Standorts am ZOB nach.
Frank Schellberg ist spürbar zufrieden. Mehr als sechs Jahre sind vergangen seitdem die PIA-Stadtdienste GmbH als Betreiber die Radstation am Hauptbahnhof übernommen hat. Zwei Jahre später eröffnete bereits eine zweite Station am Berliner Platz in unmittelbarer Nähe zum ZOB. Schellberg, PIA-Geschäftsführer, blickt im Gespräch mit der WAZ zurück auf die bisherigen Geschäftsjahre und zugleich optimistisch in die Zukunft.
„Es ist eine gute Grundlage“, sagt er über die im Jahr 2013 rund 9000 verkauften Tagestickets für die Radstation am Hauptbahnhof. Laut Schellberg steigen mit den Jahren auch die Nachfrage und die Auslastung. Das gelte besonders für die Station am Berliner Platz. An zwei Tagen in der Woche herrsche dort Hochbetrieb – am Mittwoch und am Samstag. Will heißen: an beiden Markttagen. „Wir sind mit dem Standort sehr zufrieden und überlegen ihn zu erweitern“, sagt Schellberg. Konkrete Pläne möchte er aber nicht nennen.
„Service ist das oberste Gebot“
Das Modell der Radstationen funktioniert wie folgt: Radler können an einer der zwei Anlaufstellen ihr Fahrrad abgeben oder eines ausleihen. Das Rad wird sicher und trocken aufbewahrt. In der Werkstatt kümmern sich die Mitarbeiter, wenn vom Kunden gewünscht, um kleinere Reparatur- und Pflegearbeiten. „Reifen aufpumpen oder die Lampe wechseln“, beschreibt Schellberg einige der Tätigkeiten. „Größere Reparaturen sollen die heimischen Fachwerkstätten übernehmen.“
Die Radstation in Bottrop ist eine von mehr als 20 im Revier. „Service ist das oberste Gebot“, sagt Schellberg. Gerade im Freizeitbereich sei es das Ziel, sich breit aufzustellen. In Kooperation mit der Fahrradvermietung RevierRad, welche im Jahr 1997 durch PIA und den Regionalverband Ruhr ins Leben gerufen wurde, werden Elektroräder, Tandems, Kinder- und Cityräder vermietet.
Und: Die Vermietung übernimmt zum Beispiel die Organisation von Gruppentouren oder transportiert bei Bedarf das Gepäck der Kunden.
23 Mitarbeiter gehören zum Personal
In der Station am Hauptbahnhof betreuen die Mitarbeiter nicht nur die Räder der Kunden, sondern auch das angrenzende Parkhaus, und sie kümmern sich um den Unrat der Tauben, so Schellberg. Alles in allem sind 23 Leute in Bottrop beschäftigt. Nach Angaben des Geschäftsführers sind es drei Festangestellte und 20, die vom Jobcenter vermittelt wurden. Diese sollen durch ihre Anstellung bei der PIA-Stadtdienste GmbH wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden.
Im Gegensatz zum Mietradsystem von Metropolrad Ruhr setzt die PIA-Stadtdienste auf Personal. Als Konkurrenz zur Metropolrad sieht sich der Radverleih mit weiteren Standorten in Mülheim an der Ruhr und Duisburg keinesfalls. „Ich sehe da keine Schwierigkeiten. Letztlich entscheidet der Kunde“, sagt der PIA-Geschäftsführer. Zumal beide Betreiber mehr oder weniger in einem Boot sitzen. So warten und pflegen Mitarbeiter der PIA unter anderem die Räder der Metropolrad Ruhr. „Wir sind Servicepartner“, so Schellberg weiter.