Bottrop. „Bottrop im Detail“ – das zeigen die Fotos, die nun übergroß den Eigener Bunker zieren und dem Betrachter mach kniffliges Rätsel aufgeben.

Der Bunker am Eigener Markt wird „neu eingekleidet“. Aus dem Hubsteiger heraus wurden die alten Bilder, die bislang den Hochbunker schmücken, abgenommen und neue Motive aufgehängt. Bottrops größte Galerie zeigt also bereits die neue Ausstellung.

Auch die Bunkerwand zur Gladbecker Straße hin wird dekoriert.
Auch die Bunkerwand zur Gladbecker Straße hin wird dekoriert. © Matthias Düngelhoff

Dieses Mal sind es Fotos, die den grauen Betonklotz verzieren. Dahinter steckte der Aufruf an die Bürger, zum Jubiläumsjahr Fotos von ihrer Stadt zu machen. Gefragt waren nicht irgendwelche Motive sondern Detailfotos aus der Stadt. Und so müssen die Betrachter der Bilder am Bunker dann auch ein wenig rätseln, wenn sie erkennen wollen, wo die Motive aufgenommen wurden.

Details geben immer wieder Rätsel auf

Zu erkennen ist etwa die Skulptur „Das Blühende“, die auf dem Kirchplatz steht. Auch ein Detail der Ebeler Lärmschutzwand an der Borbecker Straße ist zu entdecken und wer genau hinschaut findet auch eine Aufnahme von Knubbel Postbergs Ohr. Insgesamt 63 solcher Detailfotos finden Platz an den Bunkermauern. Sie lösen die bisherige Ausstellung mit Bildern Bottroper Grundschüler ab.

Ausgewählt wurden die Motive von einer Jury. Über 200 Motive mussten die Mitglieder sichten, 91 Fotografen hatten sich beteiligt und ihre Fotos zum Motto „Bottrop im Detail“ eingereicht. Die ausgewählten Details hängen nun im Format von zwei Mal drei Metern an den Bunkerwänden zum Eigener Markt und zur Gladbecker Straße.

Eine zwölfköpfige Jury traf die Auswahl

Die ursprüngliche Idee für diese neue Schau kam aus dem Stadtteil selbst. Bottroper Sehenswürdigkeiten sollten den Bunker als nächstes zieren, so die Anregung, als die Stadt nach Ideen für die neue Gestaltung der Bunker-Galerie gefragt hatte. Andreas Kind als Leiter des Kulturamtes und künstlerischer Leiter wollte dann aber nicht die übliche Ansicht haben, stattdessen „Bottrop mit neuen Augen sehen, die Stadt neu betrachten.“ Die Bilder sollten den Betrachtern durchaus auch Rätsel aufgeben, sie sollten sich fragen, wo diese Aufnahmen denn nun entstanden sind.

Auftakt im Jahr der Kulturhauptstadt

Die offizielle Eröffnung der Ausstellung „Bottrop im Detail“ findet statt am Samstag, 7. September. Dazu sind auch alle Einsender eingeladen. Außerdem sollen alle Bilder im Laufe des Jahres in einer besonderen Ausstellung gezeigt werden. Ein Broschüre mit allen Motiven rundet das Paket ab.

Im Kulturhauptstadtjahr 2010 ist der Bunker erstmals als Freiluftgalerie hergerichtet worden, damals mit großformatigen Porträts von Bottroper Bürgerinnen und Bürgern. Darauf folgten dann die Bilder, die Kinder aus Bottrop geschaffen haben. Mit Bottrop im Detail wird der Bunker nun zum dritten Mal dekoriert.

Betrachtet man die ersten Fotos, die jetzt an den Bunkerwänden hängen, dann ist das tatsächlich gelungen. Auch alteingesessene Bottroper werden manche harte Nuss zu knacken haben, wenn sie alle Motive identifizieren wollen. Was das angeht haben die zwölf Jury-Mitglieder eine gute Wahl getroffen. Neben Bürgermeisterin Monika Budke und Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff gehörten ihr Vertreter aus Kunst, Fotografie, Politik und Kulturförderung an, dazu kamen zwei Kursteilnehmer der Kulturwerkstatt.

Gefördert von Land, Sparkasse und Egon-Bremer-Stiftung

Die Neugestaltung der Open-Air-Galerie auf dem Eigen ist eines der größten Projekte zum Stadtjubiläum. Die Bilder an dem Bunker bleiben aber auch über das Jubiläumsjahr hinaus an dem Bunker hängen. Einen Großteil der Kosten des Projekts übernimmt das Land NRW. Das Ministerium für Heimat, Kommunales und Bau fördert das Projekt. Ministerin Ina Scharrenbach hatte den Förderbescheid über 45.500 Euro im März im Rathaus an Oberbürgermeister Bernd Tischler überreicht. Die Landesförderung deckt rund 81 Prozent der Kosten ab, aber auch Sparkasse und Egon-Bremer-Stiftung leisten einen Beitrag.

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