Bottrop. Beim Fotowettbewerb des Bottroper Kulturbüros zum Stadtjubiläum haben 91 Hobbyfotografen mit über 200 Bildern mitgemacht. Nun tagte die Jury.

Im Jubiläumsjahr soll die Stadt an vielen Stellen verschönert werden. Das gilt auch für den Bunker am Eigener Markt. Seit 2010 ziert ihn eine bunte Bildergalerie, erst mit Porträts, inzwischen mit farbenfrohen Bildern von Grundschülern. Zum Stadtjubiläum wird es dort eine neue Ausstellung geben.

Die eingereichten Detailfotografien zeigen spannende Motive, die den Betrachter teils rätseln lassen.
Die eingereichten Detailfotografien zeigen spannende Motive, die den Betrachter teils rätseln lassen. © Frank Oppitz

Unter dem Motto „Bottrop im Detail“ waren die Bottroper aufgerufen, hochformatige Detailfotografien einzureichen, die dann in zwei mal drei Metern Größe als Blickfang am Bunker hängen könnten. 91 Hobbyfotografen haben sich beworben, deren Werke nun von einer Jury gesichtet wurden. Kulturamtsleiter Andreas Kind hatte ursprünglich im Eigen nach Ideen gefragt. Eine Anregung waren Bottroper Sehenswürdigkeiten.

Die Bilder sollen auch ein Rätsel für die Betrachter sein

Kind wollte aber dabei als künstlerischer Leiter nicht die übliche Ansicht haben, sondern „Bottrop mit neuen Augen sehen, die Stadt neu betrachten.“ Die Bilder sollten aber auch ein kleines Rätsel zum Entschlüsseln für den Betrachter sein: „Wo ist das eigentlich?“

Die 91 Hobbyfotografen, zwischen acht und 70 Jahre alt, haben sich mit insgesamt 234 Fotografien beworben, von denen 190 die formalen Kriterien erfüllten und nun im Kulturamt bewertet wurden. Die zwölfköpfige Jury wurde aus den Bereichen Kunst, Fotografie, Politik und Kulturförderung gebildet, dazu kamen zwei Kursteilnehmer der Kulturwerkstatt.

Alle eingereichten Bilder sollen gezeigt werden

Alle Bilder sollen im Laufe des Jahres in einer besonderen Ausstellung gezeigt und in einer Broschüre veröffentlicht werden.

Zum Thema hatte die Kulturwerkstatt 2018 offene Angebote für Fotografen durchgeführt. Eine 4. Klasse der Rheinbabenschule hatte das Angebot zu einem Foto-Workshop genutzt. Finanzspritzen gab’s von Land, Sparkasse und Egon Bremer Stiftung.

Die Juroren verteilen Klebepunkte für ihre Favoriten

In der ersten Ausscheidungsrunde verteilten die Juroren Klebepunkte, wobei weder Name noch Alter der Einsender bekannt waren, um etwa Kinder nicht zu bevorzugen. Schließlich wolle man kein pädagogisches Ergebnis, sondern ein künstlerisches, kommentierte Kind dieses Kriterium. „Die Menschen in Bottrop müssen noch einige Jahre damit leben.“

Die 73 Bilder mit den höchsten Bewertungen kamen in die zweite Runde, bei der noch zehn Bilder in der Diskussion aussortiert werden mussten. Die Auswahl war schwer, es waren viele spannende Bilder dabei. Die Jurymitglieder bewerteten nach unterschiedlichen Kriterien.

Gleich mehrere Bilder von der Handel Haniel

„Der Bunker ist trist und grau, deshalb sollten die Fotos farbig sein“, argumentierte Fotograf Marc Dahlhoff. Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff wollte ebenfalls Farbe am tristen Mahnmal haben. Bürgermeisterin Monika Budke legte mehr Wert auf die Verbindungen der Menschen zur Stadt: „Was ist das Gesicht von Bottrop?“ Das jüngste Jurymitglied Max Spielvogel, Teilnehmer am Gestaltungskurs, suchte „Bilder, die den Bunker gut ergänzen.“

Nach lebhaften Diskussionen – schließlich waren Bilder von der Halde Haniel gleich achtmal vertreten und sogar die Ohren von „Knubbel“ Postberg waren doppelt – wurden die 63 Bilder ausgewählt, die im September den Bunker verschönern. Alle Einsender werden zur Eröffnung eingeladen.