Bottrop. . Das Bottroper Stenkhoffbad öffnet in der Saison um neun Uhr. Dann gehen meistens Stammgäste ins Wasser. Ist es heiß, wird’s schnell voll.
Es ist noch wenig Betrieb im Stenkhoffbad. Wie immer während der Saison hat das Freibad um neun Uhr seine Türen geöffnet. In den Tagen zuvor sah es um diese Uhrzeit am Eingang noch ganz anders aus. Wie Badleiter Daniel Schimanski berichtet, bildeten zu diesem Zeitpunkt die frühen Gäste bereits Schlangen am Eingangsbereich. Viele wollten so früh wie möglich ins kühle Nass, bei der Tropenhitze
Am Donnerstagmorgen ist es bei rund 18 Grad noch angenehm mild. Die ersten Frühschwimmer haben ihre Badehosen angezogen und ziehen schon im Becken ihre Bahnen. Einer von ihnen ist Hans-Georg Hanida. Seit mehr als 50 Jahren kommt er regelmäßig ins Stenkhoffbad. „Die sollen das Bad bloß nicht zumachen“, sagt er während eines kurzen Gesprächs am Beckenrand.
Eine echte Sportskanone, nicht nur als Frühschwimmer
Er ist mittlerweile Rentner und eine echte Sportskanone. Wenn andere noch schlafen, zur Arbeitsstätte fahren oder im Stau stehen, macht er sich fertig für sein tägliches Sportprogramm. Bevor er ins Freibad schwimmen geht, dreht er eine Laufrunde im Wald. Danach folgt die Abkühlung. „Das Frühschwimmen hält fit für den ganzen Tag“, sagt er. Die Anzahl an Bahnen zähle er nicht. „Ich schwimme eine Stunde, mache eine Pause, und dann schwimme ich weiter.“
Plötzlich bevölkern Heinemann-Realschüler die Becken
Bis kurz vor zehn Uhr teilt er sich mit zwei weiteren Frühschwimmern das Becken. Danach füllt sich der Schwimmer- und der angrenzende Nichtschwimmerbereich schlagartig mit mehr Leben. Rund 45 Schüler aus den Klassen 5a und 5b der Gustav-Heinemann-Realschule sind an diesem Tag Gast im Stenkhoffbad. Bis 12 Uhr toben sie sich aus oder erhalten eine Vertiefung zum Schwimmunterricht. Das ist Bestandteil der gegenwärtig stattfindenden Themenwoche der Schüler, wie eine Lehrerin verrät. Die Schüler erkunden jeden Tag ein anderes Ziel in Bottrop und in der Umgebung. Immer geht es darum herauszufinden, wo mit wenig Geld die Freizeit angenehm verbracht werden kann.
Die Freibadsaison läuft bisher gut
Unter den Blicken der Lehrer am Beckenrand rutscht innerhalb weniger Augenblicke ein Schüler nach dem anderen jubelnd ins Nichtschwimmerbecken. An den Startblöcken des Schwimmerbeckens zeigen die Jungen und Mädchen ihr ganzes Repertoire an artistischen Einlagen. Dazu zählen Salto, Kopfsprung und natürlich die generationenübergreifende, ewige „Arschbombe“. Frühschwimmer Hanida lässt sich davon nicht beirren und zieht seelenruhig an der Längsseite des Beckens seine Bahnen.
Die Freibadsaison läuft nach Auskunft von Daniel Schimanski bisher gut. An den vergangenen heißen Tagen besuchten täglich bis zu 1800 Gäste das Stenkhoffbad. Für dieses Wochenende haben die Meteorologen Temperaturen bis zu 35 Grad vorhergesagt. Deshalb rechnen die Verantwortlichen erneut mit Hunderten von Badegästen.
Vier Sicherheitskräfte passen auf beim Badebetrieb
Vorkommnisse aus Freibädern in anderen Städten, wie kürzlich bei einer Massenschlägerei mit knapp 20 Beteiligten und drei Verletzten in Haltern sind auch Schimanski zu Ohren gekommen. Er hofft, dass so etwas nicht bei ihm passiert. Für solche Notfälle sind den ganzen Tag über vier Sicherheitskräfte im Bad im Einsatz.