Bottrop. Das neue Bottroper Best-Western-Hotel wird im früheren Karstadt-Bau 157 Zimmer anbieten. Ende 2019 können auch neue Geschäfte einziehen.

Das neue Bottroper Best Western-Hotel wird im Oktober öffnen. Das bestätigte eine Sprecherin der Plaza Hotel-Gruppe, zu der auch die Hotelmarke Best Western gehört. Das neue Hotel wird 157 Zimmer in den oberen Etagen des früheren Karstadt-Kaufhauses anbieten. Die Gebäude-Inhaberin Devello AG kündigt an, dass voraussichtlich ab Ende des Jahres auch wieder neue Geschäfte in den zentralen Bau in der Fußgängerzone einziehen können.

„Wir können dann einen spannenden Mix aus Einzelhandel und Erlebnischarakter anbieten“, sagte Devello Aufsichtsratsvorsitzender Jens Friedländer in einem WAZ-Gespräch. Dazu gehörten zum Beispiel auch neue Textil- und Sportgeschäfte. „Das wird noch etwas dauern“, sagte Friedländer.

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Vermieter versprechen spannenden Einzelhandels-Mix

Mit der Eröffnung des Best Western-Hotels im Herbst komme die erneute Wiederbelebung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes nach dem Rückschlag durch die Pleite des Kaufhauses Moses gut voran, sagte der Devello-Gründer. Als weitere Ankermieter blieben die Filiale der Drogeriekette Rossmann und ein Schauraum des Internet-Möbelhändlers Home 24 ja bestehen. Die Devello AG geht ihr Vorhaben daher weiterhin zuversichtlich an, zumal das alte Karstadtgebäude ja alle hochfrequentierten Einkaufsstraßen in der Fußgängerzone berühre.

Das Hamburger Immobilienunternehmen setzt nun allerdings nicht mehr auf den einen großen Hauptmieter für den Bau im Stadtkern, sondern auf mehrere Geschäfte. Insgesamt wollen die Hamburger fast 18.000 Quadratmeter Fläche vermieten. Dazu gehöre auch ein Shop-in-Shop-System, in dem die Kunden ohne Pforten von Laden zu Laden gehen können. Doch Jens Friedländer setzt nicht mehr ausschließlich darauf. „Ein paar Sachen werden für neue Mieter auch umgebaut“, erklärt der Unternehmer. Die Investitionssumme für die Wiederbelebung des alten Karstadthauses wächst damit an. Bisher wollten die Hamburger 39 Millionen Euro in das Objekt stecken, jetzt werden es einige mehr sein.

Millionen fürs Kaufhaus Moses nicht zu finden

Bei der Eröffnung des Kaufhauses Moses: Devello-Aufsichtsrat Jens Friedländer, OB Bernd Tischler und Moses-Inhaber Norbert Wittenberg (von links).
Bei der Eröffnung des Kaufhauses Moses: Devello-Aufsichtsrat Jens Friedländer, OB Bernd Tischler und Moses-Inhaber Norbert Wittenberg (von links). © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Mit der Pleite des Kaufhauses Moses hat der Devello-Aufsichtsrat längst noch nicht abgeschlossen. Sein Unternehmen habe für das Kaufhaus einen Zuschuss von fast 3,5 Millionen Euro für dessen Startphase gezahlt. Damit wären Miete und Personalkosten für ein bis zwei Jahre gedeckt gewesen, erklärte er. „Dieses Geld zu nehmen und dann nach nur vier Monaten Insolvenz anzumelden, ist sehr merkwürdig“, meint Jens Friedländer. Dass der Umbau des Karstadt-Gebäudes zur Kaufhaus-Eröffnung nicht fertig gewesen wäre, sei nur ein Vorwand für die Pleite gewesen. „Da geht es um viel Geld und das ist nicht mehr aufzufinden, weder real noch in den Büchern“, wundert sich der Immobilienunternehmer. Die Devello AG werde rechtlich prüfen, ob und wie sie ihr Geld wiederfinde.