Bottrop. . Den 100. Geburtstag des Caritasverbandes Bottrop feierten am Dienstag zwei Gäste mit, die noch älter sind.
Der Caritasverband Bottrop hat am Dienstag seinen 100. Geburtstag gefeiert. Dazu wurden auch zwei Ehrengäste begrüßt, die noch ein bisschen älter sind: Maria Knaup (8.10.1915) und Hildegard Grund (29.3.1918). Die beiden alten Damen sind Bewohnerinnen des Seniorenzentrums St. Teresa, wo auch die Jubiläumsfeier stattfand.
„Wir stehen noch heute in dieser Tradition“, erklärte Caritasdirektor Andreas Trynogga in seiner Begrüßung. Und: „Wir nehmen Menschen an, wie sie sind“ – so auch das Motto des 100-Jährigen. Noch immer setze man auf Zusammenarbeit und Kooperation, Netzwerkarbeit heißt das heute. Vor 100 Jahren haben sich übrigens bereits am Gründungsabend über 200 Personen angemeldet.
Talkrunde diskutiert über die Arbeit der Caritas
Viel Caritasprominenz war am Dienstag dabei, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, Stadtspitze und Ratsvertreter – der Festsaal des Seniorenzentrums an der Görkenstraße war auf jeden Fall fast bis auf den letzten Platz besetzt. Durchs Programm geführt wurden die Gäste von der Moderatorin Jeanette Kuhn aus Bottrop.
Sie führte auch durch die Talkrunde, bei der neben Caritasdirektor Trynogga, Stadtdechant und Caritasratsvorsitzender Propst Jürgen Cleve und Robert Lipinski von der Caritas-Erwerbslosenberatung auch Oberbürgermeister Bernd Tischler ihre Gesprächspartner waren. „Die Stadt wäre ärmer ohne die Caritas“, betonte der Oberbürgermeister. Auch für die Zukunft wünschte er sich eine gute Zusammenarbeit mit dem Verband ganz im Sinne der Menschen am Rande der Stadtgesellschaft.
Robert Lipinski ist einer von denen, die sich um diese Menschen kümmern. Rund 2400 Beratungen führt er jedes Jahr durch, hilft Erwerbslosen, ihre Existenz zu sichern. Viele von ihnen waren schon an vielen Stellen „und dann landen sie am Ende bei mir. Da geb ich mir dann Mühe“, erklärte Lipinski, der seit über 30 Jahren bei der Caritas arbeitet, seit 2011 in der Erwerbslosenberatung der Caritas. Die ist allerdings nur noch bis 2020 gesichert, wie die Gäste bei der Gelegenheit auch erfuhren, dann läuft die Förderung aus.
Die Caritas gibt es auch in 100 Jahren noch
„Christ sein kann man eigentlich nur mit der Caritas“, hatte Propst Cleve zu Beginn erklärt. Einen „Verein zu gründen war das wirksamste, was man tun konnte“, sagte er mit Blick auf 1919. Mit Blick auf die Zukunft, betonte er, „die Formen verändern sich“. Die Menschen engagierten sich heute in Projekten und nutzten die sozialen Medien für die Kommunikation, aber die Caritas werde es sicher auch in 100 Jahren noch geben. Dessen ist sich auch Andreas Trynogga sicher. Denn die Caritas setze sich dafür ein, dass jedem Menschen in jeder Lebensphase Achtung und Würde entgegen gebracht werde.
Mit Livemusik vom Ellington Trio wurden die Gäste bei der Jubiläumsfeier bestens unterhalten. Jazz-Sängerin Barbara Barth arbeitet im „richtigen“ Leben als Psychologin in der Caritas-Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche an der Fernewaldstraße. Zu Beginn hatte die Künstlerin Sabrina Fackelli das Publikum mit Sandmalerei fasziniert.
Festmesse im Oktober setzt den Schlusspunkt
Die Caritas beschäftigt heute in Bottrop mehr als 770 hauptamtliche und rund 400 ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der offenen und stationären Altenhilfe, der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe und in den Beratungsdiensten. 2018 haben etwa 10.000 Menschen die Leistungen in Anspruch genommen.
Das 100-Jährige wird noch das ganze Jahr über gefeiert. Schlusspunkt ist die Festmesse mit Bischof Overbeck am 25. Oktober in der Cyriakuskirche.