An fünf Stellen sollen Gruben- statt Ampelmännchen leuchten. Sponsoren gibt es für noch mehr. Hier sollen sie hin und so sieht der Zeitplan aus.
Im Zuge der Diskussion um die Bergmannampeln haben sich zahlreiche Bottroper gemeldet und sich bereit erklärt, die Umrüstung einer Ampel zu zahlen. Jetzt hat die Stadt fünf Ampeln ausgesucht, die umgerüstet werden. Zugleich gibt es mehr Spender als Standorte für die Ampeln. „Wir werden nun schauen, wer da zum Zuge kommt“, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken, bezogen auf die für die Stadt durchaus komfortable Situation.
Klar ist auch: Städtische Mittel werden für die Umrüstung der Ampeln nicht fließen. Denn bei einer solchen Ausgabe handelt es sich um eine freiwillige Leistung. Städte, die unter Haushaltsaufsicht stehen, können solche freiwilligen Leistungen nicht ohne Weiteres beschließen. Der Stadtsprecher ist zudem optimistisch, dass die Spender auch zu ihrer Ankündigung stehen. So hatte unter anderem der Landtagsabgeordnete Thomas Göddertz (SPD) erklärt, die Umrüstung der Fußgängerampel am Malakoffturm zahlen zu wollen.
Stadt wirbt noch um Fördergelder aus Fonds
Wann nehmen die kleinen Grubenmännchen nun die ausgewählten Ampeln in Beschlag? Spätestens im Herbst werde es soweit sein, sagt Thorsten Albrecht von der Pressestelle der Stadt. Denn die Stadt wirbt noch um Fördergelder aus dem so genannten Verfügungsfonds. Dieser Fonds verdoppelt dann die Spenden. Das allein führe allerdings nicht zu der langen Frist, so Albrecht. Vielmehr hat Siemens als Hersteller der Schablonen angekündigt, dass die Lieferzeit bis zu drei Monate betragen können. Albrecht: „Wir hoffen selbstverständlich, dass es schon eher klappt.“
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Am Ende sind es noch fünf Ampeln, die die Verwaltung nach Beratungen mit dem Straßenverkehrsamt und Rücksprache mit der Polizei umrüsten lassen möchte. Das sind wesentlich weniger Standorte, als noch in den politischen Beratungen zu dem Thema. In Kirchhellen hat sich die Bezirksvertretung gegen Bergmann-Ampeln ausgesprochen, doch gerade in Mitte und im Süden kam die Idee, auf diese Weise ans Bergbau-Erbe der Stadt zu erinnern, gut an.
Nur LED-Ampeln können umgerüstet werden
Doch zum einen gibt es technische Gründe, die gegen eine Umrüstung sprechen, zum anderen aber auch Sicherheitsbedenken an einigen Stellen. Das gilt etwa für die Fußgängerampeln an der Osterfelder Straße in der City oder die Ampel am Fuhlenbrocker Markt. Sie liegen an so genannten Unfallhäufungslinien. Das bedeutet, auf diesem Straßenabschnitt kommt es immer wieder zu Unfällen. Daher verzichtet die Stadt hier auf die Grubenmännchen.
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An anderen Standorten gibt es das Problem, dass die Ampeln noch nicht auf die LED-Technik umgerüstet wurden. Für die alte Glühlampentechnik jedoch gibt es die entsprechenden Formen nicht. Es wäre auch schlicht unwirtschaftlich, sie für ein auslaufendes System aufwändig und teuer produzieren zu lassen.