Bottrop/ Essen. Ein 50-Jähriger ist in Essen und Bottrop auf Menschengruppen zugerast. Staatsanwaltschaft beantragt dauerhafte Unterbringung in einer Psychatrie.
Amokfahrer Andreas N. (50), der in der Silvesternacht mit seinem Auto in Bottrop und Essen acht Menschen, angefahren hat, wird wegen Schuldunfähigkeit wie erwartet wohl nicht ins Gefängnis müssen. Die Staatsanwaltschaft Essen hat nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa in einem Sicherungsverfahren seine dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung beantragt. In einer solchen Einrichtung sitzt der Mann bereits seit Januar, weil ein Gutachter ihn als „mindestens erheblich vermindert schuldfähig“ eingestuft hatte.
Vorwurf: Versuchter Mord in zwölf Fällen
Der arbeitslose Täter hatte nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft in der Silvesternacht in insgesamt zwölf Fällen versucht, in Bottrop und Essen Menschen anzufahren. Auf dem Berliner Platz in Bottrop war er in eine Menschengruppe gefahren, hatte dort I.zurückgesetzt und noch einen Anlauf genommen. Das beweisen Handyvideos von der Tat. Später in der Nacht hatte er auch in Essen Menschengruppen anzufahren versucht und war dabei festgenommen worden.
Fremdenfeindliche Äußerungen
Schon bei der Festnahme hatte er fremdenfeindliche Motive für seine Attacke angegeben. In einer Vernehmung hatte er von einer „Eingebung“ berichtet, er müsse am Berliner Platz einen von Ausländern geplanten Anschlag verhindern.
Seit 2003 in Behandlung
Seit 2003 wurde Andreas N. wegen Schizophrenie behandelt. Schon früh hatten die Ermittler deshalb Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit und schalteten einen Psychiater ein. Dessen vorläufiges Gutachten: Möglicherweise sei er überhaupt nicht schuldfähig, auf jeden Fall aber erheblich vermindert. Seitdem sitzt der Essener in einer geschlossene Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland.