Bottrop. . Bottroper Landwirt plant eine Blumenwiese für Insekten und sucht Paten. Die Resonanz darauf hat ihn „positiv überrascht“. Die Wiese wächst weiter
Die Idee, in der Boy eine Blumenwiese anzulegen, um Bienen und anderen Insekten Nahrung und Zuflucht zu bieten, kommt an. Rund 300 Menschen hätten sich schon bereit erklärt, ihn und seinen Vater zu unterstützen, sagt Landwirt Manuel Askemper. So werde die Blumenwiese unweit der Boye bereits jetzt mindestens einen Hektar groß. Denn rein rechnerisch hat jeder Unterstützer im Schnitt 33 Quadratmeter gesponsert.
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Und die Blumenwiese könnte noch größer werden. Bis Ende des Monats können sich Unterstützer melden. Platz ist reichlich vorhanden, denn die Fläche misst insgesamt zweieinhalb Hektar. Bei der Vorstellung des Projekts vor knapp drei Wochen hatte Rudolf Askemper zudem angekündigt, aus weiteren Ackerflächen Blumenwiesen machen zu wollen, falls die Unterstützung so groß werden sollte, dass die 2,5 Hektar in der Boy nicht ausreichen.
Initiatoren sind von der Resonanz „positiv überrascht“
Zurzeit ist von der Blumenwiese in der Boy noch nichts zu sehen. Lediglich ein großes Plakat wirbt um Paten für das Projekt von Rudolf und Manuel Askemper. Für einen Euro säen sie auf einem Quadratmeter Wildblumen aus.
Von der Resonanz auf den Aufruf ist Manuel Askemper „positiv überrascht“. In den ersten Tagen nach der Veröffentlichung der Pläne seien ganz viele Mails von Interessenten angekommen. „Wir wussten ja gar nicht, wie das ankommt. Es war ja letztlich nur eine Idee, ein Schuss ins Blaue.“
60 Quadratmeter Wildblumen zum 60. Geburtstag
Wobei die Idee ja durchaus den Zeitgeist trifft. Berichte über das Bienen- und Insektensterben sind vielfach veröffentlicht, außerdem machte ein Volksbegehren für mehr und besseren Insektenschutz in Bayern von sich reden. Das half womöglich auch, das Bottroper Projekt so attraktiv für zahlreiche Sponsoren zu machen.
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Von den gut 300, die jetzt ihre Unterstützung zugesichert haben, hat der Großteil auch schon seinen Beitrag überwiesen – 80 bis 90 Prozent schätzt Manuel Askemper. Die Unterstützer haben für sich entschieden, für wie viele Quadratmeter sie zahlen. Ein Teilnehmer hatte seiner Schwiegermutter 60 Quadratmeter Wildblumen zum Geburtstag schenkt, sagt Manuel Askemper. Wobei die Blumen auf dem Feld stehenbleiben sollen, sie werden nicht gepflückt. Andernfalls seien sie keine Hilfe mehr für Insekten. Als Geburtstagsgruß gibt es dann das Zertifikat, welches das Engagement dokumentiert und das jeder Unterstützer erhält.
Landwirt plant die Aussaat im Mai
Wie geht es auf dem Acker weiter? Ende des Monats wird das Gras gemäht, anschließend kann die Fläche vorbereitet und der Blumensamen bestellt werden. Familie Askemper setzt dabei auf eine Mischung, die auf die Insekten in der Region abgestimmt ist. Wann genau gesät wird, kann Manuel Askemper noch nicht sagen. Es müsse sicher sein, dass kein Nachtfrost mehr kommt. Er schätzt, dass es frühestens Mitte Mai soweit ist.
Parallel dazu laufen Gespräche mit Imkern und Naturschutzverbänden. Dahinter steht die Idee, möglicherweise Bienenstöcke direkt an der Wiese aufzustellen oder Insektenhotels aufzubauen, die den Tieren Zuflucht bieten.