Bottrop. . In Bottrop will Rudolf Askemper aus einem Acker eine Blumenwiese als Lebensraum für Bienen & Co. machen. Paten sollen sich finanziell beteiligen.

Noch wächst auf dem Feld in der Boy lediglich Ackergras. Doch wenn das geerntet ist, will Landwirt Rudolf Askemper aus der 2,5 Hektar großen Fläche eine Blumenwiese machen und so Lebensraum für Bienen und andere Insekten schaffen – wenn genügend Menschen dabei mitmachen.

Askemper sucht Paten, die sich an den Kosten beteiligen. Für einen Euro sät er auf einem Quadratmeter eine Samenmischung aus. „Die ist speziell abgestimmt auf die Region und auf die Bedürfnisse der Insekten.“ Mindestens 1000 Quadratmeter groß sollte die Fläche schon sein. Darauf sollen dann Sonnenblumen, Kornblumen, Nelkenarten, Klatschmohn oder Ringelblumen wachsen. Pflanzen, die blühen, aber nicht so viele Blütenblätter ausbilden. So kommen Insekten besser an ihre Nahrung.

Eigentlich baut der Landwirt auf dem Feld Mais an

Eigentlich würde Askemper auf dem Feld Mais anbauen. In einer Fachzeitschrift hat er dann gelesen, dass andere Landwirte Ähnliches schon in anderen Regionen anbieten. „In den USA werden Bienenstöcke bereits per Lkw zu blühenden Flächen transportiert. Das ist für mich als Landwirt eine Horrorvorstellung.“ Daher die Überlegung, ein solches Angebot auch in Bottrop zu machen, zumal in anderen Teilen Deutschlands ja schon Volksbegehren für besseren Artenschutz laufen.

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Askemper streitet nicht ab, dass auch Landwirte mit verantwortlich sind für das Insektensterben. Aber sie trügen nicht die Alleinschuld, sagt er mit Blick auf die vielen pflegeleicht angelegten Gärten und Parks, in denen Insekten immer weniger Nahrung finden.

Bei Erfolg werden weitere Felder zu Blumenwiesen

Askemper übernimmt mit seinen Helfern das Vorbereiten der Fläche und auch das Einsäen. Der Beitrag für die Patenschaft in Höhe von einem Euro ist so kalkuliert, dass zum einen die Unkosten gedeckt sind, zum anderen aber auch der Ausfall, denn der Landwirt hat, weil er eben keinen oder nur weniger Mais auf der Fläche anbauen kann.

Askemper kann noch nicht einschätzen, wie das Angebot in Bottrop angenommen wird. Deshalb ist er vorsichtig, würde bei Bedarf auch nur auf einem Teilstück der Fläche Blumen säen und auf dem Rest Mais anbauen. Umgekehrt gilt aber auch: Kommt mehr zusammen als 2,5 Hektar sei er auch bereit, ein Feld in Kirchhellen zur Blumenwiese zu machen.

Initiator plant im Sommer einen Patentag an der Wiese

Weitere Blumenwiese in Kirchhellen geplant

Auch Burkhard Sagel plant in Kirchhellen einen Blumenwiese für Insekten auf 500 Quadratmetern. Der Landwirt stellt den Acker kostenlos zur Verfügung, sucht aber zehn zuverlässige Freiwillige, die Blumenwiesensamen kaufen, aussäen und natürlich auch die Fläche pflegen

Interessenten melden sich unter: info@bauernhof-sagel.de

Paten, die sich beteiligen wollen, erhalten am Ende auch ein entsprechendes Zertifikat. Allerdings sollten sie, um die Tiere nicht zu stören, von Besuchen an der Wiese absehen. Im Sommer plant Askemper dafür einen „Patentag“ um über den Zustand der Fläche und die dann hoffentlich eingetretene Artenvielfalt zu informieren.

Mindestens bis April 2020 will Askemper die Pflanzen stehen lassen denn: „Auch wenn sie nicht mehr blühen, bietet etwa so ein hohler Stängel einer Sonnenblume Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten.“

Wer Pate werden will, meldet sich einfach per E-Mail und erfährt dann alles weitere: bienenglueckbottrop@web.de