Bottrop. . Auf Street Food Festivals, Gourmetmeilen und Co. sind Burger immer dabei. Experten sind sich aber uneins, ob das in Zukunft so bleiben wird.
Über Jahrzehnte waren Burger das Alleinstellungsmerkmal von US-Fast-Food-Ketten. In den letzten Jahren haben immer mehr Gastronomen in ihren Läden und auf Street Food Festivals mit dem Gericht kreativ experimentiert.
In Bottrop hat gerade das „Three Bulls“ an der Gastromeile eröffnet, dessen Betreiber auf Burger in bester Qualität setzen.
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Und in Kirchhellen wird in diesem Sommer zum zweiten Mal ein Street Food Festival gastieren, bei dem Burger eine zentrale Rolle spielen. Liegt der Burger noch im Trend oder geht gerade ein Hype zu Ende? Kommt sehr drauf an, wen man fragt.
Das sagt die Street-Food-Fraktion
Auf den „Street Food & Music Festivals“ spielen Burger nach wie vor eine sehr große Rolle, sagt Linda Nolte vom Veranstalter Just Festivals aus Dortmund. Bei der zweiten Auflage des Formats auf dem Kirchhellener Johann-Breuker-Platz, die vom 19. bis zum 21. Juli stattfindet, können Besucher daher auch mit einem Burger-Stand rechnen. „Sie gehören zum klassischen Street und Finger Food, weil man sie so schön auf die Hand nehmen kann“, sagt Nolte.
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Man könne die Beliebtheit auch daran ablesen, dass sehr viele Foodtruck-Betreiber Burger im Angebot hätten. Und zwar in den verschiedensten Varianten: klassisch mit Rindfleisch, zunehmend mit Pulled Pork oder Pulled Chicken und sogar vegetarisch belegt. „Zum Teil richten wir sogar Veranstaltungen aus, die sind im Prinzip reine Burger-Festivals.“
Das sagt der Bio-Metzger
„Das Thema Burger ist schon ein bisschen durch“, sagt dagegen Uli Scharun, Biometzger mit Filialen an der Poststraße und in Kirchhellen.
Auf den Feierabendmärkten in Bottrop und Kirchhellen sowie auf diversen Gastro-Festivals war er mit seinem Biorind-Burger über Jahre unterwegs, hat das Burger-Angebot jetzt aber zurück gefahren und beim Bottroper Feierabendmarkt stattdessen Pastrami-Sandwiches serviert: „Das flaut natürlich ein wenig ab mit den Jahren.“ Beim Spargel-Gourmet-Festival auf dem Hof Umberg wird er aber wieder seinen Spargel-Burger auf die Speisekarte setzen. „Da passt es dann wieder. Denn bei Umberg wird Grillen diesmal ein großes Thema sein.“
Das sagt der Gourmet-Gastronom
Der Essener Gourmetmeilen-Macher Rainer Bierwirth gibt zu, dass er das Thema Burger bei seinen Gourmetfestivals in Essen und Kirchhellen zunächst mit spitzen Fingern angefasst hat. Beim Spargel-Gourmet-Festival auf dem Hof Umberg und bei seinen Gourmet-Meilen in Essen sind Burger aber inzwischen ein Thema. Wenn sie wirklich hochwertig gemacht sind, heißt das.
Bei seiner Meile „Essen verwöhnt“ in der Innenstadt hat er jetzt einen „Top-Essener Anbieter“ mit ins Boot genommen, der sein Qualitätskriterium erfüllt: „Wir kochen wirklich alles frisch.“
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Die Burger werden getreu seinem Anspruch, den Meilen-Besuchern Appetithäppchen zu überschaubaren Preisen zu bieten, auch kleiner ausfallen als im Burger-Restaurant. Dennoch will er mit Burger-Angeboten „auch auf das breite Publikum zugehen“. Dabei will er die Gäste überzeugen: „Burger ist gut - aber es gibt auch noch Anderes .“
Das sagt der Feierabendmarkt-Macher
Stephan Kückelmann, Mitveranstalter des Kirchhellene Feierabendmarktes und des Dorffestes, outet sich als bekennender Burger-Fan: „Ein gut und frisch gemachter, klassisch belegter Burger kommt immer gut.“ Deshalb ist Uli Scharun für ihn gesetzt beim Feierabendmarkt.
Und deshalb schützt er ihn auch vor zu viel Konkurrenz. „Wir bekommen regelmäßig Anfragen von Foodtrucks, die Burger anbieten. Aber wir wollen nichts doppelt auf dem Johann-Breuker-Platz.“ Wenn nächsten Freitag die Feierabendmarkt-Saison in Kirchhellen beginnt (siehe unten), wird Guido Privsek an seinem „CIA-Foodtruck“ Burger anbieten. Mit Hühnchenfleisch. Oder vegetarisch.
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