Kirchhellen. . Am Jugendkloster soll im Herbst aufgeforstet werden mit Roteichen und Ahorn. Erlen und Ahorn ergänzen die Bäume zwischen Bach und Horsthofstraße
Das Wäldchen hinter dem Jugendkloster ist fast komplett kahl geschlagen, im Waldstück zwischen Horsthofstraße und Am Schölsbach ist gefühlt jeder zweite Baum gefallen. Wegen des Eschentriebsterbens hat der Fachbereich Grün hier massiv abgeholzt. Und es ist noch nicht zu Ende.
Im November hatte Revierförster Markus Herber vom Landesbetrieb Wald und Holz die Notbremse gezogen. Erst wurde das Waldstück am Jugendkloster gesperrt, dann das Wäldchen auf der anderen Seite der Straße Am Schölsbach. Grund: das „Falsche weiße Stängelbecherchen“. Dieser Pilz hat sich in den 1990er Jahren aus dem Norden und Osten Europas ausgebreitet. 2002 wurden die ersten befallenen Bäume in Deutschland gemeldet. Nach Angaben des Landesbetriebes Wald und Holz sind im Sommer 2018 in einigen Bereichen mehr als 90 Prozent des Eschenbestandes befallen worden.
Entscheidung: Alles muss weg
Die befallenen Bäume sind für Experten leicht zu erkennen: Die Kronen trocknen aus, darunter versucht der Baum neue Trieb zu bilden: Die so genannte Sekundärkrone entsteht. Vertrocknete Äste oder ganze Bäume können umstürzen. So geschehen am Schölsbach, als ein Spaziergänger von einem Ast getroffen wurde. Obwohl er unverletzt blieb, entschied der städtische Fachbereich Grün: Der komplette Eschenbestand am Schölsbach muss gefällt werden. Die richtige Entscheidung, sagte damals der Revierförster: „Es wird einen Aufschrei geben. Aber an der Fällung führt kein Weg vorbei.“
Inzwischen sind fast alle Eschen gefällt. Von der Horsthofstraße aus sind noch einige Bäume zu sehen, an die die Stadt noch die Axt anlegen muss. Aber eigentlich waren die Fällungen schon vor Wochen weitgehend abgeschlossen. Eigentlich hätte danach das große Aufräumen beginnen sollen. Aber dann kamen die Frühjahrsstürme.
Sobald die Sturmschäden abgeräumt sind, will der Fachbereich Grün die Fällungen abschließen. Danach sollen die Baumstämme und die abgetrennten Äste entfernt werden. „Danach wollen wir damit beginnen, die Wege und Brücken wieder herzurichten“, sagt Kai-Uwe Dahm, Abteilungsleiter im Fachbereich Grün.
Über das Aufforsten haben Fachbereich und Förster auch schon gesprochen. Auf beiden Seiten des Schölsbaches soll ab Herbst an trockenen Stellen Ahorn nachgepflanzt werden. Wo Staunässe droht, werden Erlen gesetzt, sagt Herber: „Die Erle mag nasse Füße.“ Deshalb war sie in der Kirchheller Heide über Jahrhunderte die vorherrschende Baumart. Und bekommt jetzt ein Comeback am Schölsbach.