Mit einer Vampir-Tradition wie es sie etwa in Südosteuropa im Volksglauben seit Jahrhunderten gibt, kann Bottrop natürlich nicht aufwarten. Weder findet man hier spätmittelalterliche Gräber - wie noch im vergangenen Jahr in Bulgarien geschehen - in denen Skelette in der Herz-Gegend offensichtlich mit einem Eisenpfahl durchstochen und förmlich angepflockt wurden. Noch gibt es schauerliche Fürstenlegenden, wie die des rumänischen Fürsten Vlad III., der Bram Stoker wohl das Vorbild für seinen Dracula-Klassiker von 1897 lieferte.

Kurt Guske, Mitglied der Bottroper Autorengruppe Arial-10, nimmt den Vampir-Kult als Motiv auf - und salopp gesagt auch etwas auf die Schüppe - wenn er seinen „Graf von Dunkelstein“ auf 80 Seiten sein Unwesen treiben lässt. Seine Helden Helene und Kurt sind eher heutige Wesen, auch wenn Omas ererbtes Medaillon eine Art Talismann ist und Guske auch keine Zeitsprünge von eben 2000 Jahren scheut.