Bottrop. . Nach der Absage des Rosenmontagszugs in Bottrop wünschen sich viele Bürger einen Nachholtermin. Aber es gibt auch Gegenstimmen.
Soll der Rosenmontagszug im Juni beim Stadtfest nachgeholt werden? Diese Frage hat die Lokalredaktion auf ihrer Facebook-Seite zur Abstimmung gestellt und das Interesse an der Frage war riesig. Bis Mittwochnachmittag hatten sich 1656 Personen an der Umfrage beteiligt und es zeichnet sich ein klare Mehrheit für einen Nachholtermin ab. 923 Leser halten es für eine gute Idee, den Zug nachzuholen, 733 sind dagegen.
Festkomitee und OB wollen Ersatz
Zur Erinnerung: Noch am Rosenmontag hatten sich Festkomitee-Präsident Frank Feser und Oberbürgermeister Bernd Tischler für einen Nachholtermin stark gemacht. Der OB selbst sprach sich dafür aus, den Umzug am Stadtfest stattfinden zu lassen. In der kommenden Woche wollen Festkomitee und Verwaltung Gespräche führen, dann soll auch eine endgültige Entscheidung getroffen werden.
Auf der Facebook-Seite der Lokalredaktion wird die Idee, den Zug nachzuholen auch diskutiert. Auch wenn sich in der Umfrage eine Mehrheit für einen zweiten Anlauf stark macht, gibt es auch kritische Stimmen. So bezeichnet eine Leserin den Plan schlicht als „albern“, eine andere als „lächerlich“ Eine weitere Stimme lautet: „Was geschehen ist, ist geschehen.“ Nicht ganz ernst gemeint wohl der Kommentar einer weiteren Leserin. Sie schlägt vor, einen Osterzug zu machen und statt der Kamelle Eier zu schmeißen.
Festumzug zum Stadtfest kommt nicht überall gut an
Tatsächlich gibt es aber auch unter den Befürwortern eines nachgeholten Rosenmontagszuges Kritik – und zwar an dem Terminvorschlag. So fragt ein Leser, warum der Zug ausgerechnet am Stadtfest ziehen soll. „Da ist doch eh genug los.“ Unterstützung erhält er von einer weiteren Leserin, die sich dafür ausspricht, sich mit dem nachgeholten Rosenmontagszug nicht einfach an eine andere Veranstaltung dranzuhängen. So sieht es auch eine weitere Kommentatorin unter der Facebook-Umfrage. Auch sie plädiert für einen gesonderten Umzug. Ein Leser macht einen Terminvorschlag: Er ist für den 11.11..
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Viele derjenigen, die unter der Umfrage diskutieren finden die Idee, den Zug am Stadtfest nachzuholen, schlicht gut. „Allein schon wegen der tollen Wagen und der ganzen Kamelle“, wünscht sich eine Leserin den Nachholtermin. Eine weitere Nutzerin denkt an die viele Arbeit, die sich die Vereine und Gesellschaften gemacht haben. Es sei auf jeden Fall die bessere Alternative „als den Zug komplett ausfallen zu lassen, so wie 2016“ erinnert ein Leser an die Absage des Zugs vor drei Jahren. Auch damals lag eine Sturmwarnung vor. Und außerdem so eine Stimme, sei Karneval im Frühling doch „einmalig“.
Kritik an der Entscheidung zur Absage
Doch die Umfrage wird auch genutzt, um noch einmal die Entscheidung des Festkomitees zu kritisieren. So ärgert sich eine Leserin, dass Bottrop den Zug nicht auf den Nachmittag verschoben hat, so wie es andere Städte getan haben. Doch sie erntet Widerspruch. So fragt eine Leserin ob die Kritiker letztlich auch so entscheiden würden, wenn sie den Kopf dafür hinhielten. „Wenn man nicht die Verantwortung trägt, kann man gut meckern.“
Zudem erläutert eine Leserin der Kritikerin noch einmal die organisatorischen Gründe, die gegen eine Verschiebung in den Nachmittag sprachen. Den Gesellschaften hätten dann schlicht die Festwagen nicht mehr zur Verfügung gestanden. „Die Wagen waren angemietet. Für Nachmittags waren die schon wieder woanders eingeplant.“ Das hatte Festkomitee-Präsident Frank Feser so auch gegenüber der WAZ erläutert.
Bottroper Gruppe fuhr im Mülheimer Zug mit
Der Tanzsportverein Bottrop dagegen hat eine ganz andere Lösung für sich gefunden. Der Verein fuhr mit seinem Wagen kurzerhand im Mülheimer Zug mit. Bleibt zu hoffen, dass die Tänzerinnen und Tänzer noch genügend Kamelle für einen möglichen Nachholtermin in der Heimat aufbewahrt haben.
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