Bottrop. . Von der Absage des Rosenmontagszuges lassen sich die Bottroper die Stimmung nicht vermiesen. Heiko I. und Sonja I. übernehmen das Kommando.
Es braucht schon mehr als eine Sturmwarnung, um den Bottroper Narren das Feiern zu vermiesen. Trotz Rosenmontagszug-Absage wurd in und vor dem Rathaus kräftig gefeiert. Erstmals nach der Sanierung des historischen Hauses ging es im Ratssaal wieder hoch her.
Und den Ernst-Wilczok-Platz hatten schon früh zahlreiche meist junge Jecken gefüllt, die auf den Höhepunkt des Straßenkarnevals nicht verzichten wollten. Musik dröhnte über den Platz und die Jugendliche ließen ihre eigene Party steigen – die offizielle Feier dort war wegen der Sturmwarnung ebenfalls abgesagt worden. Wie schon in den Vorjahren hinterließ das Feiervolk jedoch reichlich Scherben und Müll auf dem Platz.
Die 1920er-Jahre standen Pate bei vielen Kostümen
Im Rathaus selbst gaben sich fantasievolle Kostüme und Masken ein Stelldichein. Die frühen 1920er Jahre, die Zeit der Verleihung der Stadtrechte, hatte stilistisch vielfach Pate gestanden. Waren Oberbürgermeister Bernd Tischler und Kämmerer Willi Loeven (mit elegantem Oberlippenbärtchen) nun die feinen Herren in Schwarz von 1919 - oder doch die Jünger von Al Capone? Welche Rolle spielte Bürgermeisterin Monika Budke im violetten gefiederten Charleston-Look? Auf jeden Fall charmante Tanzpartnerin der schwarzen Herren.
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Auch Beigeordneter Klaus Müller hatte sich Schiebermütze und breiten Hosenträgern den „roaring twenties“ verschrieben, während Ratsfrau Irmgard Bobrzik als historischer Ratsherr mit Dreispitz und viel Gold (statt Rot) glänzte.
Oberbürgermeister und sein Team ergeben sich
Ob nun Politik, Verwaltung, Prinzenpaare, Garden bis hin zu den ehemaligen Prinzessinnen, denen sich sogar Mia I. Jungmann mit fast 90 Jahren angeschlossen hatte - Karnevalsprinzessin vor 45 Jahren: Der Zug sollte nachgeholt werden, so die überwiegende Meinung der Jecken im Rathaus. Bürgermeister Klaus Strehl fände sogar gut, im Sommer die Partnerstädte mit in eine Karnevalsparade einzubeziehen.
Oberbürgermeister, Festkomitee und die Prinzenpaare, die mit Hofstaat und Garden Herrscher für einen Tag über das Rathaus sein sollten, favorisieren diese Idee im Jahr des Stadtjubiläums. Um 13.44 Uhr hatten die Narren den Schlüssel von Bottrops guter Stube ergattert, OB Tischler sich ergeben. Die Kapelle intonierte „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“.