Bottrop. . Arcelor-Mittal stellt bei einem Treffen mit Bürgern die neuen Regeln bei Beschwerden vor. Zahlungen liegen mindestens bei 150 Euro pro Haushalt.

Die Kokerei Prosper bietet Anwohnern freiwillig als Entschädigung Zahlungen von mindestens 150 Euro pro Haushalt an, wenn ihre Häuser, Grundstücke oder Autos verschmutzt worden sind.

Vertreter der Kokerei haben den Bürgern, die sich seit Monaten über solche Verschmutzungen beklagen, jetzt das neue Regelwerk der Kokerei bei Beschwerden vorgestellt. Darin verpflichtet sich die Kokerei innerhalb von zwei Werktagen auf Beschwerden zu reagieren.

Unternehmen lässt Proben des Staubs nehmen

„Liegen Ereignisse vor, die auf Immissionen durch die Kokerei schließen lassen, werden Proben zur Analyse genommen“, teilt Sprecher Carsten Pischla mit. Bestätigen diese Untersuchungen, dass die Kokerei einen hohen Anteil an den Verschmutzungen hat, wird danach die Höhe der Zahlungen ermittelt. Dabei werde auch auf die Langzeitproben in der Umgebung der Kokerei zurückgegriffen.

Anwohner tun sich zusammen - hier an der Leiblstraße in Bottrop -  und klagen über Verschmutzungen ihrer Häuser und Grundstücke.
Anwohner tun sich zusammen - hier an der Leiblstraße in Bottrop - und klagen über Verschmutzungen ihrer Häuser und Grundstücke. © Michael Korte

„Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und haben uns daher in einem Vertrag mit der Bezirksregierung Münster verpflichtet, über die geltenden Bestimmungen hinaus emissionsmindernde Maßnahmen umzusetzen und kurzfristig ein Regelwerk zur Festlegung von freiwilligen Leistungen zu erarbeiten“, erklärte Jörn Pufpaff, Leiter der Kokerei von Arcelor-Mittal in Bottrop.

Bürgerinitiative bleibt nach Treffen skeptisch

Mitarbeiter der Kokerei stellten den Bürgern auch die Messergebnisse für November und Dezember sowie die bisherigen und geplanten Maßnahmen zur Verringerungen von Staubemissionen vor. Seit Beginn des Jahrzehnts habe der Arcelor-Mittal-Konzern in Bottrop mehr als 20 Millionen Euro in Maßnahmen für den Umweltschutz gesteckt, teilte das Unternehmen mit. Diese Arbeit werde fortgesetzt, um die Emissionen weiter zu reduzieren.

Die Kokerei will mit den Nachbarn regelmäßig in Austausch bleiben. Mitglieder der Bürgerinitiative der Nachbarschaft der Kokerei äußerten sich unzufrieden mit den Angeboten. Sie meldeten Zweifel an, ob überhaupt festgestellt werden könne, wie groß der Anteil der Kokerei an den Verschmutzungen sei. Wieder anderen reicht auch die Höhe der Zahlungen nicht aus.