Bottrop. . Die Kaufhauskette Moses ist nicht nur in Bottrop, sondern auch bei einem Sanierungsprojekt in Neustadt größte Mieterin. Gerät das nun in Gefahr?

Der Streit um den Konkurs des Kaufhauses Moses schlägt Wellen bis nach Neustadt in Rheinland-Pfalz. Denn die Devello AG aus Hamburg und die Kaufhauskette Moses aus Bad Neuenahr sind nicht nur in Bottrop, sondern auch in der 50 000-Einwohner-Stadt an der Weinstraße Geschäftspartner.

Verantwortliche und Medien in Neustadt verfolgen die Entwicklung in Bottrop daher genau. Auch dass Oberbürgermeister Bernd Tischler sich als Vermittler angeboten und die Kontrahenten für Donnerstag zu Gesprächen eingeladen hat, wird dort aufmerksam registriert. Devello-Vorstand Bastian Pankow musste in Neustadt bereits Sorgen zerstreuen, dass wegen der Pleite in Bottrop womöglich auch das Neustadter Kaufhaus-Projekt in Gefahr geraten könnte.

Hat der Streit in Bottrop weitreichendere Folgen?

Schließlich hatte Devello-Gesellschafter Andreas Marx in Bottrop eine weitere Zusammenarbeit mit der Kaufhaus-Gruppe so gut wie ausgeschlossen. So sagte er zur WAZ: „Im Augenblick sehen wir keine Möglichkeit, dass es für uns mit Moses weitergehen könnte“. Das löste in Neustadt Befürchtungen aus, dass der Streit zwischen der Devello AG und der Moses-Gruppe weitreichende Folgen haben könnte.

Denn die Ausgangslage ist fast dieselbe, auch wenn das Projekt an der Weinstraße bei einer Verkaufsfläche von 8300 Quadratmetern einige Nummern kleiner ist. Während die Devello AG in Bottrop das frühere Karstadt-Gebäude umbaut und neu vermietet, saniert sie in Neustadt an der Weinstraße einen ehemaligen Hertie-Bau. Das Gebäude steht seit neun Jahren leer, etwa so lange wie hier das Hansa-Center.