Bottrop. . Die „Szene“ bekommt den Unterstand am Berliner Platz in Bottrop. Er soll im April gebaut werden. Nach einem halben Jahr wird Bilanz gezogen.
Der Unterstand für „die Szene“ auf dem Berliner Platz soll voraussichtlich im April gebaut werden. Wie das ankommt und ob es damit dann Probleme gibt, das soll nach einem halben Jahr geprüft werden. Auf diesen Kompromiss hat sich der Sozialausschuss in dieser Woche verständigt.
Die Entscheidung über den Berliner Platz und den Unterstand war ja schon im letzten Sommer gefallen. Der Sozialausschuss hat sich in dieser Woche mit dem Thema befasst und die Vorschläge zur Kenntnis genommen, die verschiedene Arbeitsgruppen der Verwaltung zur Gestaltung des Platzes vorgelegt hatten.
Wichtigste Frage war, wie man mit Alkoholikern und Drogenkranken umgehen soll, die sich seit langem auf dem Berliner Platz und in der Nähe des Eingangs zum Kaufland aufhalten. Diese Gruppen seien Bestandteil der Stadtgesellschaft hatte die Verwaltung argumentiert und sollten deshalb nicht vom Berliner Platz in andere Bereiche der Innenstadt abgedrängt werden. Das löse die Probleme nicht. Besonders umstritten ist nach wie vor die geplante Überdachung an der Radstation.
Lieber einen festen Raum anbieten
Visitenkarte der Stadt
Der Berliner Platz sei die Visitenkarte der Stadt hatte die Verwaltungs-AG in ihrem Papier festgestellt und vermittele Reisenden am ZOB den ersten Eindruck.
Mobiles Grün soll den Platz, der für größere Veranstaltungen genutzt werden soll, schöner machen. Letztes Jahr standen hier schon Wanderbäume.
Die ÖDP bleibt dabei: „Das ist der falsche Weg“, bekräftigt Ratsfrau Marianne Dominas. Der Durchgang von der Horster Straße am ZOB vorbei zum Berliner Platz sei zu schmal dafür, „das schafft Konfliktpotenzial“, argumentiert sie. Schon heute hätten viele – vor allem Frauen und Mädchen – Angst, hier her zu gehen. Die ÖDP erneuert ihren Vorschlag, der Gruppe einen festen Raum anzubieten. Der würde auch angenommen, ist Marianne Dominas sicher. Das habe eine Befragung der ÖDP in der Szene ergeben.
„Der Berliner Platz ist das Wohnzimmer dieser Leute, die pflegen hier ihre sozialen Kontakte“, meint dagegen Renate Palberg. Diese Ansicht werde auch von der Evangelischen Sozialberatung (ESB) geteilt, die einige der Betroffenen betreue, sagt sie.
Quartiershausmeister soll Probleme lösen helfen
Schon heute kümmert sich ein Sozialarbeiter der Stadt um die Szene auf dem Berliner Platz. Unterstützung könnte er bald von einem sogenannten „Quartiershausmeister“ – nach dem Vorbild der Dortmunder Nordstadt – bekommen. Eine solche Stelle könnte befristet vom Jobcenter finanziert werden. Der Hausmeister würde einige Stunden am Tag Präsenz in der Innenstadt zeigen. Er könnte als Mittler zwischen Szene und Anwohnern fungieren und helfen, Probleme zu lösen.
Weiter ist geplant, den Berliner Platz besser zu beleuchten und die Post anzustrahlen. Er soll auch häufiger gereinigt werden, damit die oft beklagte Vermüllung erst gar nicht aufkommen kann. Mobiles Grün, Sitzmöbel und Spielgeräte für Kinder sollen ein übriges tun, um die Aufenthaltsqualität zu bessern. Die Zeit eilt, schließlich kommt dem Berliner Platz im Jahr des Stadtjubiläums eine besondere Rolle zu.