Bottrop. . Im neuen Regionalplan will sich die Stadt zumindest dies Option sichern. Eine Vorentscheidung ist das noch nicht. Es gibt weitere Überlegungen.
Die Stadt sichert sich eine Fläche, auf der möglicherweise eine neue Feuerwache gebaut werden kann. Im Regionalplan, der jetzt aufgestellt wird, will sie ein Feld an der Josef-Albers-Straße – angrenzend ans Marienhospital – als Fläche für eine Feuer- und Rettungswache darstellen. Das Ganze soll zweckbestimmt geschehen, damit dort nichts anderes verwirklicht werden kann – auch später nicht, falls man sich doch noch gegen den Standort entscheidet.
Angesichts des Zustands der Feuerwache an der Hans-Sachs-Straße wird im Hintergrund seit Jahren diskutiert, ob eine Sanierung des bestehenden Standortes sinnvoll ist oder eine neue Feuerwache gebaut werden soll. Der Fachbereich Immobilienwirtschaft erstellt dazu derzeit eine Machbarkeitsstudie. Erste Zwischenergebnisse liegen nun vor, wie die Verwaltung den Mitgliedern des Planungsausschusses mitteilt.
Tendent geht in Richtung eines Neubaus der Wache
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Die Tendenz geht da eindeutig in Richtung eines Neubaus. Zu aufwändig wäre es, die Wache im laufenden Betrieb zu sanieren, die Bauabschnitte wären im Zweifel klein, es würde letztlich unwirtschaftlich und die Bauzeit „unverhältnismäßig“ lang. Dazu kämen die notwendigen Provisorien – schwer vorstellbar bei einem derart sensiblen Punkt wie einer Feuer- und Rettungswache. Deshalb ist es in politischen Kreisen auch kein Geheimnis, dass die Feuerwehr einen Neubau favorisiert.
Das Planungsamt hat deshalb in der Stadt verschiedene mögliche Standorte untersucht. Die Auswahl ist nicht besonders groß, da die Wache nahe der L 631 liegen soll und eigentlich nur im Bereich zwischen der Kreuzung mit der Prosperstraße und der Schubertstraße. Anders sind die vorgegebenen Einsatzzeiten nicht einzuhalten. Auch ehemalige Bergbaustandorte eignen sich deshalb nicht. So kamen die Planer letztlich auf das Feld schräg gegenüber des alten Standortes, auch weil andere Orte – etwa Mengede- oder Cargo-Gelände – nicht groß genug sind. Die Planer rechnen für einen möglichen Neubau mit mindestens 23.000 Quadratmetern.
Entfernung zu den Krankenhäusern als Kriterium
Bedeutung fürs Stadtklima
Die gesamte Fläche entlang der L 631 gilt als Frischluftschneise, die Bedeutung für das Stadtklima hat. Deshalb darf dort auch bisher nicht gebaut werden. Das führt die Stadt auch in ihrer Vorlage auf.
Von größerer Bedeutung sei jedoch die Fläche nördlich der Josef-Albers-Straße. Dort entsteht Kaltluft, die über die Bahn in die Stadt geleitet wird. Daher solle eine mögliche Bebauung auf den südlichen Teil begrenzt sein.
Eine Alternative, mit der sich die Planer auch befasst haben, war der Sportplatz an der Paßstraße. Zusätzlich hätte die Feuerwehr dann den jetzigen Standort des Jugendamtes an der Prosperstraße zur Verfügung. Doch die große Entfernung zu den Krankenhäusern – dort nimmt die Feuerwehr die Notärzte auf – und auch die Lage mitten im Wohngebiet und in direkter Nachbarschaft der Realschulen sorgt dafür, dass auch dieser Standort als weniger geeignet gilt.
Aktuell gibt es viele Mängel an der Feuerwache
Unstrittig ist, dass die bestehende Wache den Ansprüchen einer Feuerwehr nicht mehr genügt. Sie platzt aus allen Nähten – was Personal und Fahrzeuge angeht. Die Fahrzeughallen aus den 1970er-Jahren sind für die Abmessungen der modernen Löschfahrzeuge zu klein. Es fehlen Räume für den Krisenstab bei Großeinsatzlagen – etwa bei Stürmen – und auch die Haustechnik ist sanierungsbedürftig. Hinzu kommen die Wasserschäden im Untergeschoss, hervorgerufen durch eindringendes Grundwasser. Böse Zungen vergleichen den Zustand im Keller teilweise schon mit einer Tropfsteinhöhle.
Gleichzeitig betont die Verwaltung, dass mit der Übernahme der Fläche in den Regionalplan noch keine Vorentscheidung über einen neuen Standort getroffen sei. Man wolle dem Rat so lediglich eine „denkbare Handlungs- und Entscheidungsoption für die Zukunft sichern“.