Bottrop-Kirchhellen. . Auf der Pelsstraße geht es hin und her zwischen Tempo 50 und Tempo 30. Verwaltung wartet auf bessere Vorschläge von Bürgern oder Parteien.
Auf der Pelsstraße dürfen Kraftfahrer normalerweise Tempo 50 fahren - bis auf eine Strecke, die schätzungsweise einen Kilometer lang ist. Da müssen sie ortseinwärts auf Tempo 30 abbremsen, dürfen aber nach nur 200 Metern wieder auf 50 km/h beschleunigen, um geschätzte 200 bis 300 Meter weiter wieder auf Tempo 30 abbremsen zu müssen. Das Tempolimit gilt dann für 100 Meter. Danach sind wieder 50 Stundenkilometer erlaubt.
„Das ist für die Stadt doch wie eine Gelddruckmaschine, wenn da geblitzt wird. Über 90 Prozent der Kraftfahrer halten sich da nicht an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen“, meint der Kirchhellener Kurt Schuchardt. Er wundert sich allerdings weniger über die Kraftfahrer, dafür um so mehr über die Straßenverkehrsbehörde. „Auf nicht einmal einem Kilometer wird in einer Richtung viermal die zulässige Geschwindigkeit geändert“, schüttelt Kurt Schuchardt den Kopf.
Die Stadt will so etwas selbst nicht
Hinter dem Kloster gilt Tempo 30 - für 170 Meter
Für 170 Meter gilt auf der Hauptstraße nahe des Jugendklosters Tempo 30, wenn man stadtauswärts fährt. Nur, welcher Kilometerzähler zeigt schon zwei Stellen hinter dem Komma an?
Ist womöglich die einmündende Clemens-Hofbauer-Straße jene 170 Meter entfernt. Dürfen Kraftfahrer von da an also wieder Tempo 50 fahren?
Die Verkehrsexperten der Stadtverwaltung wollen so ein Hin und Her bei den Fahrtgeschwindigkeiten wie auf der Pelsstraße ja auch lieber gestern als morgen abschaffen und denken dabei auch an größere Distanzen als auf der Strecke durch das Gewerbegebiet. In den Gremien des Stadtrates argumentieren sie regelmäßig, dass der dauernde Wechsel zwischen Tempo 30 und Tempo 50 schade. Viel besser sei es, wenn der Verkehr bei gleichbleibendem Tempo fließe. Weniger Lärm, wenige Schadstoffe, auch weniger Gefahren für schwächere Verkehrsteilnehmer versprechen sie sich davon.
Dennoch stehen die Verkehrsschilder an der Pelsstraße nun einmal da: Das erste fordert nahe der Einmündung „An der Sandgrube“ für 200 Meter Tempo 30, das zweite in der Nähe der Einmündung „Am Alten Bahnhof“ für 100 Meter. Es seien Forderungen der Bürger gewesen, die dazu geführt hätten, erklärt Thorsten Albrecht aus der Stabstelle für Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt.
Warum nicht Tempo 40 in beide Richtungen?
Nach dem seinerzeit geltenden Regelwerk sei es nicht möglich gewesen, auf der Pelsstraße zum Beispiel durchgehend Tempo 30 vorzuschreiben. Um den Wünschen der Bürger gerecht zu werden, habe die Stadt dies daher wenigstens an solchen Stellen vorgenommen, wo es möglich war. „Das hat dann zu so einer Stückelung geführt“, erklärt Albrecht.
Der Stadtsprecher sagt wegen der neuen Haltung der Verkehrsexperten - kein dauerndes Hin und Her bei den Tempolimits - aber sofort eine Prüfung der Lage an der Pelsstraße zu. „Wir warten auf Vorschläge. Sie können von Parteien und Bürgern kommen“, betont Albrecht. Kurt Schuchardt hätte da einen: „Warum nicht in beide Richtungen Tempo 40 und alle sonstigen Schilder weg“.