Bottrop. . Auf der Aegidistraße stehen die neuen Verkehrsschilder jetzt. Auch im Fuhlenbrock ordnet das Straßenverkehrsamt demnächst Tempo 40 an.
- Verkehrsbehörde will mit neuem Tempolimit auch Verbindungsstraßen sicherer machen
- Stadt stuft auch mehr Strecken zu Wohnstraßen ein, um Tempo 30-Zonen ausweisen zu können
- Vielversprechender Langzeittest an Devensstraße gilt als Paradebeispiel für höhere Sicherheit
Die Stadt nimmt das Tempo heraus. Auf Verbindungsstraßen quer durch die Stadt schreibt das Straßenverkehrsamt als Höchstgeschwindigkeit jetzt 40 Stundenkilometer vor. Auf der Aegidistraße stehen die neuen Verkehrsschilder jetzt. Und: „Für die Straße ,Im Fuhlenbrock’ ist Tempo 40 angeordnet“, sagte Monika Werwer, die Leiterin des Straßenverkehrsamtes.
Das Ziel sei es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. „Fest steht, dass bei geringerem Tempo die Folgen eines Verkehrsunfalls weniger schwer sind“, betont die Amtsleiterin. Es gebe auf beiden Straßen einige Gefahrenstellen, die es nötig machten, die zulässige Höchstgeschwindigkeit herabzusetzen. Dazu gehörten auch recht lange Strecken ohne Fußgängerübergänge und Querungshilfen.
Der Verkehr fließt dann viel ruhiger
Monika Werwer erinnert an einen schlimmen Unfall auf der Aegidistraße, bei dem Ende 2015 eine ältere Frau tödlich verunglückt war. Beim Versuch die Straße zu überqueren, war sie von einem Auto angefahren worden.
Gerade auf einer Straße wie der langgezogenen Aegidistraße zwischen dem Eigen und Batenbrock/Boy erhöhe das gemäßigtere Fahren die Sicherheit. „Durchgehend Tempo 40 ist die bessere Lösung. So fließt der Verkehr ruhiger, als wenn die Autofahrer öfter von Tempo 50 auf Tempo 30 herunterbremsen müssen und dann wieder auf Tempo 50 beschleunigen“, erklärte sie. Vor der Rheinbabenschule bleibt es aber ausdrücklich bei Tempo 30. Die Aegidistraße ist ja auch eine Alleestraße. „Die Bäume nehmen etwas die Sicht, schon allein deshalb, weil es auch dunkler ist“, erklärt die Leiterin des Straßenverkehrsamtes.
Test im Stadtsüden war vielversprechend
Außerdem stellten recht viele Anwohner oder ihre Besucher mitunter auch mehrere Fahrzeuge hintereinander zum Parken auf der Fahrbahn ab. Das erinnert an die Situation, wie sie lange auf der Devensstraße geherrscht hatte. Weil viele Autofahrer schnell an den parkenden Wagen vorbei fahren wollten, hatte sich die Straße entlang der Bahnlinie im Süden der Stadt zu einem regelrechten Unfallschwerpunkt entwickelt. Das Straßenverkehrsamt ließ die auf der Fahrbahn markierten Parkboxen entfernen und führte für etliche Monate als Versuch ein Tempolimit von 40 km/h ein.
Der Langzeittest war so vielversprechend, dass die Devensstraße seither als Paradebeispiel für den Erfolg von Tempo 40 gilt. Gerade auf solchen Verbindungsstraßen quer durch die Stadt oder Stadtteile wie demnächst auch im Fuhlenbrock, die sie rechtlich nicht ohne weiteres zu Tempo 30-Zonen erklären kann, nimmt die Stadt so das Tempo heraus. Außerdem hat die Stadt ja auch schon eine ganze Reihe von Strecken, die bisher als Verbindungsstraßen galten, zu Wohnstraßen herabgestuft. Das wiederum gibt ihr die Möglichkeit, auf diesen Straßen die zulässige Höchstgeschwindigkeit weiter zu senken und wie von Anwohnern gefordert Tempo 30 einzuführen.