Bottrop. Nach der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Devensstraße in Bottrop gehen die Verkehrsunfälle stark zurück. Die wenigen Raser inbegriffen fahren Pkw im Schnitt mit 44 km/h.
An Tempo 40 halten sich die meisten Autofahrer. Dieses Fazit zieht das Straßenverkehrsamt aus einem Langzeittest auf der Devensstraße. Um die 95 Prozent der Kraftfahrer haben demnach auf der früher so unfallträchtigen Straße die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit eingehalten. „Bei Tempo 40 ist die Akzeptanz der Autofahrer einfach höher“, erklärt Monika Werwer, die Leiterin des Straßenverkehrsamtes. Das lasse sich auch durch Erfahrungen belegen, die andere Städte ebenfalls schon gemacht haben.
Positives Beispiel
Herrscht also bald in der ganzen Stadt das neue Tempolimit 40 auf Durchgangsstraßen? „Wir werden bei künftigen Maßnahmen das gute Beispiel der Devensstraße auf dem Schirm haben“, versichert die Leiterin des Straßenverkehrsamtes, doch sie dämpft auch allzu große Erwartungen. „So ohne Weiteres können wir das Tempo ja nicht reduzieren. Möglich ist das, wo erhöhte Risiken bestehen, oder wo es Unfallschwerpunkte gibt“, sagt Monika Werwer.
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Die Devensstraße sei ohne Zweifel ein solcher Unfallschwerpunkt gewesen. Vor drei Jahren war es dort zu 16 Verkehrsunfällen gekommen. Dabei waren eine Person schwer und zwei Menschen leicht verletzt worden. Für Stadt und Polizei war es deshalb höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Sie ließen die markierten Stellplätze am Straßenrand entfernen und starteten Mitte 2013 auch den Tempo 40-Versuch.
Seither gingen die Unfallzahlen auf der Devensstraße deutlich zurück: So war es in den beiden Jahren darauf noch zu jeweils fünf Verkehrsunfällen gekommen. Bis Mitte dieses Jahres meldete die Polizei noch einen einzigen Unfall.
Bei den Geschwindigkeitskontrollen, die die Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes seither regelmäßig auf der Devensstraße vornehmen, zeigte sich außerdem, dass dort nur noch ganz vereinzelt Autofahrer so schnell fahren, dass sie ein Bußgeld zahlen müssen. Die meisten Temposünder kamen mit einer Verwarnung davon, weil sie die zugelassene Höchstgeschwindigkeit maximal um bis zu 20 Stundenkilometer überschritten hatten. Diese Verkehrssünder waren also höchstens mit Tempo 60 auf der Devens-straße unterwegs.
Kontrollen gibt es weiterhin
Das bestätigte auch die aktuelle Langzeitmessung, die das Straßenverkehrsamt Mitte Juli eine Woche lang rund um die Uhr durchführen ließ. Von den 38 000 Fahrzeugen, die dabei die Messstation passierten, waren rund fünf Prozent über neun Stundenkilometer schneller als erlaubt. Der schnellste unter ihnen raste allerdings mit Tempo 110 durch die schmale Straße. Alles in allem kommt auf der Teststrecke das Geschwindigkeitsniveau mit im Schnitt 44 km/h dem zulässigen Tempo 40 recht nahe.
Dennoch wird die Devensstraße weiterhin regelmäßig überwacht. Die Unfallsituation habe sich zwar spürbar verbessert, doch bei zwei der elf Autounfälle in den letzten Jahren war die Ursache eine überhöhte Geschwindigkeit.